Runderneuerung von Pkw-Reifen

BMUV fördert Rigdon-Anlage

Rigdon Günzburg RunderneuerungDie Rigdon GmbH will in Günzburg eine Anlage für die Runderneuerung von Pkw-Reifen errichten.   Foto: Rigdon GmbH

Dass die Pkw-Runderneuerung hierzulande bislang eine nur unterrepräsentierte Marktrelevanz hat, verdeutlichen die im April publik gewordenen Existenznöte von Reifen Hinghaus. Einen positiven Impuls erhält der Pkw-Runderneuerungsmarkt mit dem BMUV-geförderten Vorhaben der Rigdon GmbH zur Errichtung einer Produktionseinheit in Günzburg. "Dank Vollautomatisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) soll die Anlage zu einem niedrigerem Preis Ergebnisse in höherer Qualität als bislang branchenüblich produzieren", so die Ankündigung. Technisch umgesetzt wird dies laut den Rigdon-Verantwortlichen mit Hilfe einer automatisierten und intelligenten Sortierung im Vergleich zum bisher manuell geprägten Produktionsprozess. Gleich mitgenannt werden die ökologischen Vorteile: "Bei einer geplanten Ausbringungsmenge von rund 300.000 Reifen pro Jahr ergibt sich eine jährliche Einsparung von ungefähr 6.300 Tonnen CO2, rund 450 Tonnen Stahl und 1.300 Tonnen Gummi im Vergleich zu Neureifen."

In einer Mitteilung begründet das Bundesumweltministerium: "Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben." Über die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile sprach Automotive Insights im April mit Christina Guth. Die Reifenrunderneuerung bezeichnet Guth als die Königsklasse der Wiederverwertung, im Pkw-Bereich spiele sie aber im Moment in Europa kaum eine Rolle – es gelte, eine große Image-Komponente zu knacken. Im Lkw- und Commercial-Bereich sieht die Situation anders aus. Hier liegt der Anteil Runderneuerter im Markt laut Christina Guth bei knapp 30 Prozent. 

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