Automobilhersteller
BMW Group investiert in Standort für Komponentenfertigung
Die BMW Group investiert weitere 200 Millionen Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten des Werkes Landshut. Erweitert wird die Fertigung für das Zentralgehäuse der elektrischen Antriebs-Einheit der Neuen Klasse. Damit flossen laut Unternehmensangaben seit 2020 rund eine Milliarde Euro in den deutschen Werksstandort.
Die jährliche Produktionskapazität für die Aluminium-Gehäuse der fünften und sechsten Generation soll um rund 30 Prozent steigen. Landshut ist der größter Standort der Komponentenfertigung des Unternehmens. „Als Standort erweitern wir kontinuierlich unsere Kompetenzen sowohl in der Fertigung unserer hochinnovativen Komponenten als auch in der Entwicklung neuer Technologien. Dieses Leistungsspektrum bietet uns die notwendige Flexibilität, die wir auch in Zukunft benötigen werden“, sagt Thomas Thym, Leiter des BMW-Werks Landshut. Mit der Produktion der Zentralgehäuse der sechsten Antriebs-Generation für die Neue Klasse vollziehe der niederbayerische Standort einen weiteren Schritt in der Transformation zur Elektromobilität.
Aktuell entsteht eine vollständig neue Produktionshalle, die sich auf drei Ebenen erstreckt. Auf zwei Fertigungslinien wird künftig auf einer Fläche von 12.000 Quadratmetern im Injector-Casting-Verfahren produziert. Im Januar dieses Jahres erwarb die BMW Group direkt angrenzend an das Werk Landshut ein etwa 30.000 Quadratmeter großes Grundstück, das für weitere künftige Produktionsumfänge vorgesehen ist. Neben der umfassenden Erweiterung der Produktionsflächen in der Leichtmetallgießerei investiert das Werk in eine hochmoderne Technologie für die Herstellung ihrer Sandkerne. Die Sandkerne kommen in sechs Zylinderkopf-Varianten für die weltweite Produktion von BMW-Motoren zum Einsatz. Im 3D-Druckverfahren fertigt das Werk in Großserie täglich bis zu 4.500 Einheiten auf 17 Druckern.
Weiterqualifizierung der Mitarbeiterschaft
Bei der sukzessiven Transformation setzt der Standort laut BMW-Angaben auf eine breit angelegte Qualifikationsoffensive. Um den künftigen technologischen Anforderungen gerecht zu werden, fokussiert sich das Werk dabei vorranging auf Kompetenzen in den Bereichen Robotik, Qualitäts- und Prozessmanagement, Analyse von Elektrik- und Elektronikumfängen, Instandhaltung und Logistik. Anna Sponsel, Leiterin des Personalwesens im BMW-Werk Landshut, kommentiert: „Ich bin davon überzeugt, dass es gezielt eingesetzte Qualifizierungsbausteine benötigt, um auf die sich verändernden Kompetenzbedarfe in unserer Industrie zu reagieren und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“ Einer dieser Bausteine ist eine zwölfmonatige Umschulung im Bereich Elektrik und Elektronik zum Industrieelektriker, die das Unternehmen eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anbietet sowie externen Bewerberinnen und Bewerbern, die in ein Beschäftigungsverhältnis mit der BMW Group eintreten.
Im Jahr 2023 fertigte das BMW-Group-Werk Landshut nach Aussage der Verantwortlichen insgesamt rund 3,6 Millionen Gusskomponenten, 430.000 Kunststoff-Komponenten für das Exterieur, mehr als 300.000 CFK-Bauteile, 286.000 Cockpits, 1,4 Millionen Gelenkwellen, und 20.000 Sondermotoren. Cockpits für den BMW 5er, BMW 6er, BMW 7er und BMW iX sowie Instrumententafeln in Basis-, Kunstleder-, Leder-, Microfaser- und Textilausstattung stammen aus Landshut ebenso wie Strukturbauteile, Dächer und Frontklappen aus CFK, Handschuhkästen sowie Stoßfänger, Spoiler und Blenden. Zu der hauseigenen Komponentenfertigung der BMW Group zählen neben dem Werk Landshut die Standorte Dingolfing, Wackersdorf, München, Leipzig, Berlin sowie Shenyang (China). Sie beliefern die Technologie-Cluster des Unternehmens „Digital“, „Antrieb“, „Fahren“, „Exterieur und Interieur“ sowie „Hochvoltspeicher und Laden“ mit Komponenten.