Entscheidung gefallen

Deutsche Mercedes-Benz-Autohäuser sollen verkauft werden

Mercedes-Benz-AutohausMercedes-Benz verfügt über 83 Vertriebsniederlassungen in Deutschland – von diesen will sich der Konzern nun trennen.  Foto: Mercedes-Benz

Im Januar hatte das Mercedes-Benz-Management erstmals über Pläne zum Verkauf der konzerneigenen Autohäuser informiert. Eine Entlastung der Kostenseite – ausdrücklich ohne Entlassungen oder die Schließung von Standorten – war das erklärte Ziel. Um welche Summen es konkret geht, will die Bild von Teilnehmern einer Sitzung in der Zentrale am 11. März erfahren haben. Dem Bericht zufolge liegt der Investitionsbedarf bei 800 Millionen Euro, um die insgesamt 83 Autohäuser wettbewerbsfähig zu machen. Bild zitiert einen Vorstand mit den Worten: “Es gibt Händlergruppen, die können Vertrieb viel besser als wir.“

An genau solche Unternehmen will Mercedes-Benz seine Niederlassungen verkaufen. Wie bereits bei Bekanntwerden der Pläne schließt die Konzernspitze reine Finanzinvestoren oder einen einzelnen Käufer aus. Neben offensichtlicher Kompetenz im Automobilhandel nennt die Tagesschau in einem Beitrag auch wirtschaftliche Stärke, Investitionsbereitschaft sowie Aufgeschlossenheit gegenüber Arbeitnehmervertretungen als Voraussetzungen. Nach Bild-Informationen strebt das Mercedes-Benz-Management ein Bieterverfahren an. Die ersten Interessenten könnten sich bereits in Position bringen. 

Der Automobilhersteller hatte in den vergangenen Wochen die Möglichkeiten einer Veräußerung seiner Handelsstandorte individuell geprüft. Wie es bei der Tagesschau heißt, habe diese Prüfung ergeben, dass ein Verkauf Sinn mache. Die konzerneigenen Autohäuser sind Unternehmensangaben zufolge profitabel. Von den Verkaufsplänen betroffen sind insgesamt rund 8.000 Beschäftigte. Diese hatten bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorhabens empört reagiert. Auch die Betriebsräte hatten deutliche Kritik geäußert. Die Mercedes-Benz-Verantwortlichen betonten erneut, die Arbeitsplätze erhalten zu wollen und eng mit Arbeitnehmervertretern zusammenzuarbeiten. 

Über die Pläne der Mercedes-Benz-Spitze und deren Auswirkungen auf die Belegschaft haben wir auch in unserem Podcast gesprochen. 

Ähnliche Artikel

ZDK Arne Joswig
“Es ist nicht akzeptabel, wenn Hersteller sich das Beste aus zwei Welten herauspicken”
ZDK-Präsident Arne Joswig im Interview
Pkw-Label
Kurze Frist sorgt für Frust beim neuen Pkw-Energielabel
ZDK sieht mehr Bürokratieaufwand
Autohaus Mercedes
Verkauft Mercedes-Benz alle Niederlassungen in Deutschland?
Autohaus
Sebastian Hein Stellantis
Sebastian Hein wird zentraler Ansprechpartner des Handels
Stellantis Germany GmbH