Autonomes Fahren

Mercedes erhält Genehmigung für 95 km/h-Version von „Drive Pilot“

24c0398_004Mercedes-Benz darf in Deutschland mit 95 km/h hochautomatisiert fahren (lassen).  Foto: Mercedes-Benz

Mit der Genehmigung sei Drive Pilot „somit weltweit das schnellste zertifizierte System für hochautomatisiertes Fahren (SAE-Level 3) in einem Serienfahrzeug“, heißt es in der Mitteilung vom Unternehmen. Das System kann unter bestimmten Bedingungen den Fahrvorgang voll übernehmen. Während dies bisher für Geschwindigkeiten bis 60 km/h galt, kann das ausgestattete und geupdate Fahrzeug nun auch mit 95 km/h am Straßenverkehr teilnehmen – allerdings nur im normalen Verkehrsfluss hinter einem vorausfahrenden Fahrzeug auf der rechten Autobahnspur. Mit der Genehmigung vom KBA ist es dem Fahrzeugführenden erlaubt, während der Fahrt zu lesen oder Filme zu schauen.

„Mit innovativen Technologien von Mercedes-Benz wollen wir unseren Kundinnen und Kunden stets einen Mehrwert bieten. Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass das weltweit schnellste System für hochautomatisiertes Fahren von Mercedes‑Benz kommt“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Chief Technology Officer, Entwicklung und Einkauf. „Ich bin außerdem zuversichtlich, dass wir mit unserem auf Sicherheit gemünzten Ansatz den richtigen Weg eingeschlagen haben, um auch in naher Zukunft weitere Meilensteine beim automatisierten Fahren feiern zu können.“

Bei dieser aktualisierten Version von Drive Pilot habe die Sicherheit für Mercedes-Benz an erster Stelle gestanden: „Deshalb ist das System redundant aufgebaut, was bedeutet: Wichtige Funktionen wie Elektrik, Lenkung und Bremsen sind doppelt vorhanden. Falls notwendig, ist das System immer im Stande, die Fahraufgabe an die Person hinter dem Lenkrad zurückzugeben. Sollte die Fahrerin oder der Fahrer nicht reagieren, führt Drive Pilot einen sicheren und für den nachfolgenden Verkehr kontrollierbaren Nothalt durch“, erklärt das Unternehmen. Darüber hinaus kämen in dem System über 35 Sensoren wie Kameras, Radare, Ultraschallsensoren und LiDAR (Laser-Radar) zum Einsatz. Da diese nach unterschiedlichen physikalischen Prinzipien arbeiten würden, würden damit Redundanzen für eine präzise Erkennung der Umgebung in Echtzeit geschaffen. So würde das System durch den Einsatz von Laser-Radar auf wenige Zentimeter genau erkennen, auf welcher Autobahnspur sich das Fahrzeug befindet.

Der Preis der Sonderausstattung soll derweil unverändert bleiben (ab 5.959 Euro inkl. MwSt). Bereits gebaute Fahrzeuge mit Drive Pilot bekommen das Update kostenlos über das Internet oder in der Werkstatt. Eine Änderung an Bauteilen des Fahrzeugs ist nicht vonnöten.

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