Camso ist auf die Herstellung von Reifenlösungen und Raupenketten auf Baumaschinen und Baustellenfahrzeuge spezialisiert, gefertigt werden jedoch auch Produkte für landwirtschaftliche und industrielle Anwendungen. Die Hauptmärkte des Unternehmens sind Nordamerika und Europa, wobei sowohl Aftermarket- als auch Erstausrüstungskunden bedient werden. Michelin hatte den kanadischen Spezialreifenhersteller im Jahr 2018 für rund 1,45 Milliarden US-Dollar übernommen. Von Teilen des Unternehmens trennen sich die Franzosen nun wieder und verkaufen diese an Ceat. „Michelin ist der festen Überzeugung, dass Ceat der richtige Partner ist, um unser Geschäft mit Diagonalreifen und Raupen für kompakte Baumaschinen fortzuführen”, erläutert Nour Bouhassoun, Senior Vice President, Beyond Road Business Line bei Michelin. „Mit dieser Entscheidung setzt Michelin die Umstrukturierung seines Geschäftsbereichs Beyond Road im Einklang mit der nachhaltigen Wachstumsstrategie der Gruppe fort.“ Das Segment kompakter Diagonalreifen und Raupenketten für die Bauwirtschaft wird Michelin damit künftig nicht mehr bearbeiten.
Aufseiten des Käufers Ceat freut man sich über eine ideale Ergänzung der eigenen Off-Highway-Geschäftsaktivitäten. „Wir haben hohe Synergien zwischen den beiden Marken Ceat und Camso festgestellt und sind zuversichtlich, dass beide von ihren komplementären Fähigkeiten und ihrer Positionierung enorm profitieren werden”, sagt Arnab Banerjee, Managing Director und CEO von Ceat. Der indische Reifenhersteller sichert sich im Zuge des Deals nach einer dreijährigen Lizenzierungsphase die Camso-Markenrechte sowie zwei Reifenwerke in Sri Lanka. Mit der Übernahme wollen die Ceat-Verantwortlichen weitere Geschäftsfelder jenseits des Agar-Sektors erschließen und insbesondere im Gummiketten-Segment zulegen.