BRV-Betriebsvergleich 2023
Reifenfachhandelsbetriebe erzielen mehr Umsatz trotz rückläufiger Stückzahlen
Ein durchschnittliches Outlet erzielte 2023 einen kumulierten Umsatz von rund 1,87 Millionen Euro (+2,1 Prozent). Das geht aus dem Betriebsvergleich des BRV hervor. Zuwächse beim Reifenservice und insbesondere beim Autoservice standen jedoch teilweise deutlich gestiegene Kosten entgegen. Insgesamt bilanziert die Befragung ein Betriebsergebnis im positiven Bereich.
Im vergangenen Jahr konnten die Unternehmen im BRV-Betriebsvergleich ihren Gesamtumsatz um durchschnittlich 2,1 Prozent steigern. Der Umsatz mit Reifen ging allerdings um 1,2 Prozent zurück, wobei die Stückzahlentwicklung über alle Segmenten hinweg leicht rückläufig war (-0,8 Prozent). “Der starke Stückzahlenrückgang bei Lkw-Reifen (Neureifen: -11 Prozent; Runderneuerte: -13,5 Prozent) hat die positive Entwicklung im Bereich Consumer-Reifen (Pkw/4x4: +11,6 Prozent; Leicht-Lkw: +5,2 Prozent) zunichtegemacht”, ordnet der BRV die Resultate ein. Dass es die Betriebe trotzdem geschafft haben, ihre Umsätze anzuheben, lässt auf eine stärkere renditeorientierte Kalkulation schließen. Eine solche hatte der Verband in den vergangenen Jahren mit Verweis auf steigende Kosten und Preiserhöhungen seitens der Industrie von seinen Mitgliedern immer wieder gefordert.
Alles in allem bilanziert der von der BBE Automotive im Auftrag des BRV erstellte Betriebsvergleich ein Umsatzplus von 8,3 Prozent im Geschäftsbereich Reifenservice-Dienstleistungen. Auch die wachsende Bedeutung des Autoservicegeschäfts – Umsatzplus 2023: knapp 16 Prozent – zeigt sich in den Ergebnissen einmal mehr. Über alle Betriebsgruppen hinweg lag der Umsatzanteil Autoservice am Gesamtumsatz bei 11,1 Prozent; lässt man die Filialisten außen vor, erreicht der Geschäftsbereich gar einen Anteil von knapp einem Viertel.
Parallel zur positiven Umsatzentwicklung konnten die Betriebe laut der Auswertung auch ihren Gesamt-Rohertrag nochmals steigern (+3,7 Prozent). 2023 lag dieser insgesamt bei 39,3 Prozent vom Umsatz und übertraf damit knapp die Gesamtkosten. Diese lagen im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 38,9 Prozent des Umsatzes, wobei laut BRV über alle Gruppen hinweg deutliche Steigerungen vermerkt wurden. Besonders spürbar war dies bei den Faktoren Personal (+7,4 Prozent) und Räumlichkeiten (+2,8 Prozent). Mit Blick auf die Gesamtbetriebsergebnisse ergibt sich eine Rendite von 0,4 Prozent vom Umsatz (2022: 0,7 Prozent), die bei den klassischen Reifenbetrieben exklusive der Filialisten sogar bei 4,2 Prozent (2022: 4,3 Prozent) lag.
„Mit Zuwächsen bei Umsatz und Rohertrag und einem positiven Betriebsergebnis kann die Reifenhandelsbranche in Deutschland für 2023 damit zwar kein herausragendes, angesichts der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation aber doch ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr bilanzieren“, resümiert Michael Schwämmlein, Geschäftsführer Technik beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk.