“Vertriebliche Neuausrichtung” bei BMW
Start des Agenturmodells bei der Marke Mini steht bevor
Nach dem laut Unternehmensangaben “erfolgreichen Auftakt” in anderen europäischen Ländern stellt die BMW Group den Vertrieb der Marke Mini auch hierzulande planmäßig auf das echte Agenturmodell um. Die Handelspartner loben die “partnerschaftliche Umsetzung” des Schritts. Ab 2026 soll ein ähnliches Modell dann auch für die Marke BMW eingeführt werden.
„Die Umstellung auf einen Agenturvertrieb mit Retailpartnern ist ein zentraler Meilenstein in unserer vertrieblichen Neuausrichtung. Wir sehen die Zukunft des Vertriebs in Europa im Agenturmodell und sind davon überzeugt, dass unsere Kunden, die Handelsorganisation und wir als Hersteller hiervon profitieren werden”, sagt Jochen Goller, BMW-Vorstandsmitglied und zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb. Als Vorteile für Kundinnen und Kunden hebt der Goller die Preistransparenz sowie die freie Wahl zwischen physischem und digitalem Kauferlebnis hervor. Letzteres werde durch eine durchgängig integrierte IT-Systemlandschaft ermöglicht.
Mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Handelspartnern betont Christian Ach als Leiter BMW Group Markt Deutschland: „Die BMW Group Deutschland setzt auch im neuen Vertriebsmodell auf die bestehende Mini-Handelsorganisation. Wir sehen den persönlichen Kundenkontakt als einen wesentlichen Bestandteil in der Kundenbetreuung durch die Retailpartner/Vertragshändler.” Aus diesem Grunde wurde der Verband Deutscher BMW Vertragshändler (VDB) auch in die Entwicklung des neuen Vertriebssystems miteinbezogen. „Die bisherige Umsetzung erfolgte partnerschaftlich und wir konnten Vorstellungen einbringen”, bestätigt VDB-Vorstand Peter Reisacher. „Diese konstruktive Zusammenarbeit werden wir fortführen und gemeinsam Lösungen für alle noch offenen Themen erarbeiten.“
Eine wesentliche Basis für den Erfolg des neuen Vertriebsmodells ist nach Aussage der Verantwortlichen eine gezielte Vorbereitung. Dazu zählt insbesondere das intensive Testing der Prozess- und IT-Landschaft. Beides wurde Unternehmensangaben zufolge aufgrund der Erfahrungen in den Pilotmärkten – namentlich Italien, Polen, Schweden, Norwegen und Finnland – nochmals optimiert. Parallel dazu wurden “viele hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter” für die neuen Prozesse und Systeme sowie ihre in Teilen neuen Rollen geschult. Ab dem 1. Oktober werden nun sämtliche Mini-Neufahrzeuge wie auch junge Gebrauchtwagen hierzulande im echten Agenturmodell verkauft.
Zum Thema Agenturmodell im Automobilvertrieb hat sich ZDK-Präsident Arne Joswig bereits im Frühjahr gegenüber unserer Redaktion geäußert.