Rund 270 Premio- und HMI-Partner konnten die Verantwortlichen der Goodyear Retail Systems GmbH zur zweiten Regionaltagung des Jahres im Maritim Airport Hotel Hannover begrüßen. Wenige Wochen zuvor hatten sich in Stuttgart immerhin rund 230 Partner versammelt, um die Gelegenheit zum Austausch untereinander, aber auch mit den Verantwortlichen aus der Kölner GRS-Zentrale zu nutzen. Welche Bedeutung dieser Dialog für die Entwicklung der gesamten Gruppe hat, betonte Dennis Epping, Manager Retail Operations EU Central (GRS) in seiner Ansprache an die versammelten Partner: „Mit ihrem Input werden wir immer besser!” In diesem Zuge verwies Epping auch auf weitere Austauschformate wie das GRS-Meistertreffen oder die GRS-Roadshow und warb für eine Teilnahme an diesen.
Dass die Themen Kommunikation und Dialog innerhalb der GRS auch im neuen Jahr eine zentrale Rolle spielen, machten Michael Bausch (Leiter Premio) und Edgar Zühlke (Leiter HMI) in ihren Eröffnungsstatements deutlich. „Weiterentwicklung ist unser Antrieb”, unterstrich Bausch und blickte voraus: „Lassen Sie uns 2025 Geschichte schreiben.” Damit das gelingen – und die durchaus positive Entwicklung des Vorjahres fortgesetzt werden kann –, wollen die Verantwortlichen an verschiedenen Hebeln ansetzen. Diese wurden zunächst im Plenum skizziert und dann am Folgetag in den getrennten Channel-Tagungen mit Blick auf die unterschiedlichen Anforderungen der spezifischen Systeme konkreter beleuchtet.
Personalsuche und Nachfolgeregelung im Fokus
Von überragender Bedeutung ist etwa nicht nur innerhalb der GRS das Themenfeld Personal mit all seinen Facetten. So haben mehr als die Hälfte der Teilnehmer einer GRS-internen Umfrage aus dem Februar aktuell offene Stellen in ihren Betrieben ausgeschrieben. Gesucht wird überwiegend Werkstattpersonal, wie Mechatroniker und Monteure, aber auch Meister. Für diesen Bereich gibt es bereits seit einigen Jahren diverse Unterstützungsangebote seitens der Zentrale, die regelmäßig angepasst und erweitert werden. Ein Ausdruck dieser Bemühungen ist die Online-Anlaufstelle warum.premio.de. Diese wirbt mit verschiedenen Argumenten für die Arbeit innerhalb des Netzwerks und bündelt zudem die eingestellten Stellenangebote von Partnern aus ganz Deutschland.
Nicht minder wichtig sind in diesem Zuge auch die Faktoren Aus- und Weiterbildung – und zwar sowohl, um zukünftiges Fachpersonal selbst zu qualifizieren, als auch, um Fachkräfte in den Betrieben zu halten. Michael Bausch zeigte sich in diesem Zusammenhang nach eigener Aussage „irritiert” über die Anzahl an Betrieben, die keine eigenen Ausbildungsplätze anbieten. Er appellierte ebenso wie Edgar Zühlke an entsprechende Partner, ihr Engagement diesbezüglich auszubauen. Parallel dazu verwiesen die Verantwortlichen auf die Module des GRS-Trainingscenters, wobei Dennis Epping im Speziellen für die Weiterbildung zum Serviceberater warb.
Die unternehmensinternen Weiterbildungsmöglichkeiten spielen auch bei einem weiteren Punkt, der die GRS-Zentrale massiv beschäftigt, eine Rolle. Um Standorte im Netzwerk zu erhalten, widmen sich die Verantwortlichen verstärkt der Nachfolgeregelung. Entsprechende Lösungen konnten im vergangenen Jahr für 20 Betriebe realisiert werden. Auch 2025 haben die Verantwortlichen das Thema fest im Blick und setzen dafür auf eine frühzeitige Beratung entsprechender Partner. Hierbei rückt auch das GRS-Management-Förderprogramm als ein möglicher Baustein in den Fokus.
Autoservice- und E-Commerce-Potenziale
Für das Jahr 2024 bilanzieren die GRS-Verantwortlichen positive Entwicklungen in puncto Umsätze und Rohertrag. In seinen Ausführungen zum Consumer-Reifengeschäft bestätigte Dennis Epping für die GRS-Partner weitgehend die aus der ETRMA-Bilanz für 2024 ersichtlichen Trends: Während sich das Geschäft mit Sommerreifen schwächer entwickelte, legten All-Season-Profile klar zu. Zudem konnte er eine abermals wachsende Bedeutung des E-Commerce-Geschäfts kommunizieren.
Positives hatte Epping darüber hinaus mit Blick auf die neue Premio-CI zu berichten. „Über 100 Standorte sind hierzulande auf die neue CI umgestellt”, so der Manager Retail Operations EU Central. Von den europaweit 600 Premio-Standorten haben inzwischen mehr als die Hälfte den Umfirmierungsprozess durchlaufen. Für bisher noch zögernde Partner könnte eine interne Untersuchung der Zentrale als Entscheidungshilfe dienen: Diese zeigt GRS-Angaben zufolge einen merklichen Effekt der neuen CI auf Umsätze und Roherträge.
Insgesamt erwartet etwas mehr als die Hälfte der GRS-Mitgliedsbetriebe im Jahr 2025 gleichbleibende Erträge. Deutliches Potenzial sehen die Befragten hingegen im Segment Autoservice. 52 Prozent der Befragten rechnen hier mit steigenden Erträgen, ein weiteres Drittel zumindest mit einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Dass ein weiter alternder Fahrzeugbestand mobil gehalten und repariert werden muss, trägt sicherlich in Teilen zu dieser Einschätzung bei. Zwei Elemente, die in diesem Geschäftszweig im laufenden Jahr verstärkt gefragt sein könnten, sind die digitale Arbeitskarte und das digitale Serviceheft. Ihre Nutzung und ihre Vorteile wurden im Rahmen der GRS-Regionaltagung ebenfalls vorgestellt, Pilotphasen für einen entsprechenden Einsatz in ausgewählten Betrieben sind bereits geplant.
FRi-News und Mut zu Kreativität und KI
Mit Blick auf das Jahr 2025 richtete auch der neue FRi-Geschäftsführer Michael Weitz einige Worte an die versammelte Händlerschaft. Er berichtete zunächst, dass 2024 mehr Reifen und Felgen über das Portal der Freie Reifeneinkaufs-Initiative GmbH geordert wurden als im Vorjahr, ehe er auf bekannte und auch im laufenden Geschäftsjahr weiter existierende Herausforderungen zu sprechen kam. Angesichts einer anhaltend getrübten Konsumentenstimmung sowie einer angespannten Situation in der Logistik lautete seine klare Botschaft: „Ihr Service ist wertvoll. Lassen Sie ihn sich entsprechend vergüten!” Dies gelte umso mehr mit Blick auf wachsende Reifen- und Rädergrößen und deren anspruchsvolles Handling.
Passend dazu wurde die GRS-Regionaltagung 2025 durch einen Fachvortrag von Frank Astor zum Thema „Erfolgreiches Unternehmertum in herausfordernden Zeiten” abgerundet. Resilienz, Kreativität und Mut zum proaktiven Einsatz von Künstlicher Intelligenz waren drei Aspekte, die er den versammelten Unternehmen und Betriebsinhabern nachdrücklich empfahl.