18-Zöller bei AutoBild sportscars im Fokus

Winterreifen mit Sicherheits- und Spaßfaktor

Zu einem "moderaten" Preis erhältlicher Testsieger: der Goodyear Ultragrip Performance 3.  Foto: Goodyear

Noch einmal “richtig krachen lassen” will es die Test-Mannschaft mit den elf Winterreifen der Größe 225/40 R18 V/W. Entsprechend dient ein “Kraftzwerg mit den Genen eines WRC-Rallyefahrzeugs” als Testmobil: Ein Toyota GR Yaris mit 261 PS, auf dem die Reifen zeigen müssen, ob sie zu “wahren Größen bei Eis und Schnee” taugen oder doch nur “schwarze Schafe” sind. 

An Angeboten im Markt mangelt es nicht in der gewählten Testgröße. Deutlich über 200 Exemplare lassen sich über die Reifensuchmaschine im Internet finden. Die Auswahl von AutoBild sportscars beschränkt sich auf bekannte Premium- und Qualitymarken, wobei die Tester offenbar bewusst auf Zweitmarken der großen Hersteller verzichten. Dafür sind zwei Vertreter aus dem Budget-Segment – namentlich die chinesischen Marken Goodride und Austone – mit von der Partie. Somit deckt das Testfeld Preise von 265 bis 650 Euro ab. Diese Spanne spiegelt sich auch im breiten Leistungsspektrum der Profile wider.

Premium-Quartett fährt vorneweg

Wie bereits erwähnt, fahren gleich zwei ebenbürtige Gummis an die Spitze des Testfeldes: Der Goodyear Ultragrip Performance 3 und der Michelin Pilot Alpin 5 verdienen sich jeweils die Bestnote 1,6 und damit den Testsieg. Währen der Goodyear-Vertreter seine Stärken auf nasser Piste hat, ist der Pilot Alpin 5 ein "Winterprofil mit überzeugenden Leistungen auf Eis und Schnee”, dem zudem “kurze Trockenbremswege” attestiert werden. Als kleine Mankos werden lediglich ein “leicht erhöhter Rollwiderstand” beim Goodyear sowie das “hohe Preisniveau” beim Michelin notiert. Letztere ist mit 650 Euro pro Satz einmal mehr der teuerste Reifen im Teilnehmerfeld. Die 575 Euro, die für das Goodyear-Modell aufgerufen werden, stufen die Tester dagegen als “moderat” ein.

Weniger moderat im Preis aber mit ebenfalls “vorbildlich” eingestuften Leistungen liegt der Continental WinterContact TS870 P mit 600 Euro pro Satz auf Rang drei. “Ausgeglichen hohes Leistungsniveau, stabiles Fahrverhalten bei allen Witterungen, kurze Nassbremswege”, loben die Tester. In Verbindung mit dem “kraftstoffsparenden Rollwiderstand” ergibt das die Gesamtnote 1,7. Als Vierter (Note 1,8) komplettiert der deutlich günstigere Hankook Winter I’cept evo3 (510 Euro) die Gruppe der “vorbildlichen” Kandidaten. Dem koreanischen Fabrikat werden “beste Sicherheitsreserven bei Aquaplaning” sowie ein “stabiles Fahrverhalten bei jedem Wetter” bescheinigt. 

Licht und Schatten im Mittelfeld 

Weitere vier Reifen sichern sich die Bewertung “gut”. Angeführt wird dieses Quartett vom Bridgestone Blizzak LM005 (Note 2,1/565 Euro), der mit “sportlich-dynamischen Handling auf nassem und trockenem Parcour” punktet. Bemängelt werden bei ihm jedoch verlängerte Bremswege auf trockener Strecke. Auf Rang sechs reiht sich der ebenso teure Pirelli Cinturato Winter 2 mit der Note 2,3 ein. Lob erhält der Italiener für “überzeugende Qualitäten auf verschneiter und nasser Piste”, leichte Abstriche hingegen für seine “Tendenz zum Untersteuern” auf trockener Fahrbahn. 

Platz sieben im Test wird doppelt vergeben und zwar an den Kumho WinterCraft WP52 (450 Euro) und den Vredestein Wintrac Pro (500 Euro): Beide Produkte erhalten die Gesamtnote 2,6, setzen in ihren Leistungen aber unterschiedliche Akzente setzen. Während der Kumho besser im Schnee zurechtkommt, entwickelt der Vredestein auf Nässe seine Stärken.

Nur einmal vergeben wird das Testurteil “befriedigend”. Dieses erfährt sich der Falken Eurowinter HS02 Pro (465 Euro), der ein “sicheres Nass- und Trockenhandling” sowie “kurze Nass- und Trockenbremswege” an den Tag legt. Seine “eingeschränkten Winterqualitäten” kosten ihn jedoch Punkte. 

Zwei Warnungen und ein Fazit

Die beiden Billigreifen aus chinesischer Produktion finden sich als “nicht empfehlenswert” am Schluss der Tabelle wieder. Sowohl beim Austone Skadi SP-901 (ca. 300 Euro) als auch beim noch günstigeren Goodride SW608 Snowmaster (265 Euro) verzeichnen die Tester gravierende Mängel. So kommt der Austone zwar im Schnee noch gut zurecht, versagt aber auf nasser Fahrbahn: “Deutlich eingeschränkte Fahrsicherheit auf nasser und trockener Piste” und “gefährlich lange Nassbremswege” bescheren dem Reifen die Note 4,7. Eine glatte 5,0 dagegen gibt es gar für den Goodride-Vertreter, vor dem die Test-Crew schlichtweg warnt: “Gefährlicher Billigreifen mit stark eingeschränkter Haftung und wenig Seitenführung auf Schnee und Eis.” Dass zudem noch “verlängerte Nass-/Trockenbremswege” hinzukommen, disqualifiziert den Pneu vollends. 

Dass Winterreifen bei winterlichen Bedingungen und niedrigen Temperaturen die beste Wahl sind, ist eine Binsenweisheit. Um auf Nummer sicher zu gehen, müssen es aber auch die richtigen Winterreifen sein. Entsprechende Empfehlungen gibt der vorliegende Test ab, wobei diese sich nicht nur auf die ersten mitunter hochpreisigen vier beschränken. Mit Blick auf das individuelle Leistungs- und Anforderungsprofil lassen sich auch preisgünstige Lösungen finden. Speziell mit Blick auf die vier mit dem Qualitätssiegel "vorbildlich" ausgezeichneten Kandidaten versprechen Dirk Möller und Henning Klipp sportlich orientierten Fahrern jedoch sogar noch mehr als “nur” Sicherheit: “Die nötige Prise Fahrspaß kommt mit ihnen ganz sicher nicht zu kurz!” (ps/dw)

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