“Billigprofil” Imperial Ice-Plus S210 ist keine Allrad-Option

Die fünf ausgezeichneten Pneus aus dem Premiumsegment haben ihren Preis, der aber offensichtlich in der Leistungsfähigkeit gut begründet liegt. Der Testsieger Michelin Pilot Alpin 5 zeigt “Spitzenleistungen auf Schnee und nasser Piste, sportlich direkte Handlingeigenschaften, kurze Bremswege bei jeder Witterung und niedrigen Rollwiderstand”. Platz zwei teilen sich der Continental WinterContact TS 870 P (“Spitzenreifen mit vorzüglichen Fahreigenschaften auf verschneiter und nasser Fahrbahn, gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, kurze Bremswege, niedriger Rollwiderstand”) und der Goodyear UltraGrip Performance 3 (“hervorragende Qualitäten bei Schnee und Eis, dynamischer Auftritt mit sicheren Fahreigenschaften bei Nässe und auf trockener Piste”). 

Der in diesem Jahr eingeführte Bridgestone Blizzak 6 Enliten fährt solide auf Platz vier. Für das Podium reicht es zwar nicht, aber “gute und sichere Fahreigenschaften bei Schnee und Eis, sportliches Handling mit überzeugendem Grip und kurzen Bremswegen auf nasser Piste” klingen in der Debütsaison akzeptabel. Sicher, die Premium-Akteure erhoffen sich für ein neues Produkt immer direkt ein Testsieg-Label, im Winterreifentest der AutoBild Allrad ist an den bewährten Profile von Michelin, Conti und Goodyear aber kein Vorbeikommen. Im Hause Hankook dürfte man mit dem Abschneiden des ebenfalls “vorbildlichen” Winter i*cept evo 3 zufrieden sein. “Überzeugend gute Fahreigenschaften auf verschneiter Piste, sehr gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, kurze Bremswege bei jeder Witterung” und “erfreulich fairer Preis” sind in dieser Zusammensetzung gute Verkaufsargumente. 

Mit “gut” beurteilt das Team um Dierk Möller den Vredestein Wintrac Pro trotz “mäßiger Reserven gegen Aquaplaning und leicht verlängerter Nassbremswege”. Kumho fährt mit dem WinterCraft WP52 eine für die Preispositionierung auch akzeptable Bewertung ein. “Überzeugend gute Fahreigenschaften auf verschneiter Piste, sicheres Handling mit kurzen Bremswegen auf nasser und trockener Fahrbahn” und “durchschnittliche Aquaplaningreserven” bedeuten Rang sieben. Und mit dem GitiWinter W2 taucht im “guten” Bewertungsfeld eine Überraschung auf. AutoBild Allrad erkennt “gute Traktion und Seitenführung auf verschneiter Fahrbahn, erfreulich niedriges Vorbeifahrgeräusch”. Bemängelt werden ein “leicht verzögertes Lenkansprechen und erhöhter Rollwiderstand”. 

Ein Trio bildet das “befriedigende” Reifentest-Mittelfeld. Der Pirelli P Zero Winter fährt seinem Anspruch sicher hinterher. “Eingeschränkte Sicherheitsreserven bei Aquaplaning und leicht verlängerte Bremswege”. Auch der Falken Eurowinter HS02 Pro weist laut den Testern signifikante Schwächen auf (“durchschnittliche Wintertauglichkeit, eingeschränkte Sicherheitsreserven bei Aquaplaning”). Der Maxxis Premitra Snow WP6 fällt nicht sonderlich auf für seine Preisgattung: “deutlich verzögertes Lenkansprechen, eingeschränkte Seitenführung, verlängerte Bremswege bei Nässe”. Und das “kostengünstig” in der Reifenwahl aus Sicht eines Fachjournalisten kein Kaufkriterium ist, belegt das “Billigprofil” Imperial Ice-Plus S210 – Autobild Allrad urteilt “nicht empfehlenswert”, weil “stark eingeschränkte Wintertauglichkeit, mieser Grip und unsicheres Handlingverhalten auf nasser Piste”. 

Die Testdimension lautete 245/45 R18 100V. Mit Blick auf die journalistische Sorgfalt merkt die Reaktion aus dem Springer-Verlag an, dass Bridgestone, Continental, Falken, Giti, Goodyear, Hankook, Kumho, Maxxis, Michelin, Pirelli und Vredestein den Winterreifentest unterstützt haben. 

AutoBild Allrad-Winterreifentest 2024, Dimension 245/45 R18 100V

¹Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend), Gewichtung Schnee/Nass/Trocken je ein Drittel