Elektromobilität

ZDK kritisiert "Überfall-Förderstopp"

ElektrofahrzeugElektromobilität nimmt hierzulande noch immer nicht richtig Fahrt auf.   Foto: Michael Flippo - stock.adobe.com

Die Blitzumfrage ließ der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe am 18. und 19. Dezember 2023 im markengebundenen Fabrikatshandel durchführen. Hochgerechnet ergeben die Zahlen laut ZDK, dass in diesem Jahr rund 30.000 E-Fahrzeuge verkauft sind und bis zum Jahresende zur Auslieferung anstehen. Für weitere rund 30.000 E-Fahrzeuge seien ebenfalls schon Kaufverträge abgeschlossen, eine Zulassung aber erst im Jahr 2024 zu erwarten.

ZDK-Präsident Arne Joswig führt aus: "Wir sehen ja ganz aktuell, dass fast alle Hersteller und Importeure in die Bresche springen und den Kundinnen und Kunden jetzt auch den staatlichen Anteil des Umweltbonus zumindest für Zulassungen bis zum 31. Dezember 2023 gewähren wollen. Dafür sind wir sehr dankbar. Es kann aber nicht sein, dass wir – sprich Hersteller und Handel – durch den Überfall-Förderstopp der Regierung unter Druck gesetzt werden und uns im Sinne der Kundinnen und Kunden gezwungen sehen, es zu korrigieren. Das Vertrauen in eine nachvollziehbare und rationale Politik der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität ist massiv beschädigt worden. So kann man weder mit der Industrie noch dem Mittelstand umgehen. Wir brauchen eine klare und berechenbare Förderpolitik, um das Vertrauen der Kundinnen und Kunden wiederzugewinnen. Dafür muss uns die Politik gangbare und verlässliche Wege aufzeigen, um zumindest noch in die Nähe des postulierten Ziels von 15 Millionen E-Fahrzeugen bis 2030 zu gelangen.“

Die Kritik flankiert der ZDK mit einer Mobilisierung von Kfz-Betrieben und Autohäusern. Nach Stopp des Umweltbonus hat der Verband eigenen Angaben zufolge 36.500 Betriebe aktiviert. „Über die Landes- und Fabrikatsverbände haben wir ein Musterschreiben bereitgestellt, das sie an die Bundestagsabgeordneten und insbesondere diejenigen der Ampel-Parteien ihrer Wahlkreise schicken sollen“, so ZDK-Präsident Joswig. In dem Brief werde darauf hingewiesen, dass Verlässlichkeit und Berechenbarkeit bei einer solch weitreichenden Entscheidung wie dem Kauf eines E-Fahrzeugs, der für die Kundinnen und Kunden eine große Investition darstelle, unverzichtbar sei. Deswegen würden die Abgeordneten gebeten, sich für eine Kulanzregelung einzusetzen. (kle)

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