Veränderte Arbeitswelten im Kfz-Gewerbe

ZDK und IG Metall: Gemeinsame Strategie zur Fachkräftesicherung

Die Beschäftigten im Kfz-Handwerk sind die Macher der Mobilitätswende.  Foto: industrieblick

„Fachkräftesicherung im Kfz-Handwerk kann flächendeckend mit guten tarifgebundenen Arbeitsbedingungen gelingen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von IG Metall und ZDK. Die strategische Vereinbarung wurde vom IG Metall-Vorstandsmitglied Ralf Kutzner und ZDK-Präsident Arne Joswig in einem Kfz-Betrieb in Elmshorn unterzeichnet. Das deutschen Kfz-Gewerbe zählt derzeit 37.000 Betriebe mit 435.000 Beschäftigten. "Klima- und Mobilitätswende und der Strukturwandel im Mobilitätssektor ändern und erweitern das Geschäft und die Arbeit in Autohäusern und Kfz-Werkstätten. Mit Blick auf die bevorstehenden Veränderungen haben die Gewerkschaft IG Metall und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) eine gemeinsame Strategie zur Fachkräftesicherung vereinbart", heißt es in einer Mitteilung von IG Metall und ZDK.

„Die Mobilitätswende kann ohne ausreichend qualifizierte Fachkräfte in den Autohäusern nicht gelingen“, schreiben die Sozialpartner angesichts von neuen Aufgaben für das „Autohaus der Zukunft“. Auf dieses kommen neue Vertriebsmodelle, Infrastruktur für Elektrofahrzeuge und neue Mobilitätsdienstleistungen zu. Gewerkschaft und Arbeitgeber wollen Fachkräfte gewinnen, qualifizieren und halten. Dazu pochen IG Metall und das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe auf eine stärkere Anerkennung der beruflichen gegenüber der akademischen Bildung durch die Politik. Dafür sei der Ausbau des Aufstiegs-BAföGs und staatliche Unterstützung für die Meisterausbildung nötig. Die Schulen der beruflichen Bildung arbeiteten an ihrer personellen und technischen Belastungsgrenze. Hier seien Förderungen für Sanierung und Modernisierung notwendig. Weiter wird ausgeführt: "Auszubildende benötigten in der Stadt wie Studierende ausreichend Unterkünfte und auf dem Land einen besseren Nahverkehr. Wir fordern, diese Mobilitätslücken schnellstmöglich zu schließen.“ Mehr Durchlässigkeit in der Branche sollen laut IG Metall und ZDK "passgenaue Qualifizierungs-, Unterstützungs- oder Wiedereingliederungsangebote" fördern.

Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, teilt mit: „Die Beschäftigten im Kfz-Handwerk sind entscheidende Macher der Mobilitätswende. Sie und die Branche brauchen gute Qualifizierungs- und Arbeitsbedingungen mit mehr Tarifverträgen.“ Arne Joswig fügt als Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe an: „Für die Transformation in Verbindung mit den Klimazielen im Verkehrssektor ist die Funktionalität der Kfz-Betriebe Voraussetzung. Deshalb muss die Fachkräftelücke geschlossen werden.“ (kle)

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