Quartalsergebnis “im Rahmen der Erwartungen”
Contis Automotive-Geschäft punktet dank Preisanpassungen
Der Reifenbereich gewohnt gut, ContiTech solide und Automotive mit einem leichten Aufwärtstrend – so bilanziert der Conti-Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer die Performance der Konzernbereiche im dritten Quartal. Das Unternehmen passt dennoch den Umsatzausblick in der Automotive-Sparte – und damit auch die Gesamtjahresprognose – an.
Im dritten Quartal 2023 erzielte Continental einen Konzernumsatz von 10,2 Milliarden Euro, was einem Minus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dabei war der Konzern allerdings deutlich profitabler unterwegs und konnte seine EBIT-Marge um 0,5 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent anheben. Das bereinigte operative Ergebnis belief sich auf 637 Millionen Euro (+7,1 Prozent), während sich das Nettoergebnis auf 299 Millionen Euro (Q3 2022: -211 Millionen Euro) verbesserte. Auch der bereinigte Free Cashflow lag mit 466 Millionen Euro (Q3 2022: -496 Millionen Euro) wieder im positiven Bereich, wozu nach Aussage der Verantwortlichen vor allem der Abbau der Lagerbestände entscheidend beigetragen habe.
Das Ergebnis entspricht damit den Erwartungen des Managements. Gleichwohl sind weitere Anstrengungen im restlichen Jahresverlauf notwendig, wie Katja Garcia Vila (ehemals Dürrfeld), Finanzvorständin von Continental, betont: „Im vierten Quartal werden wir, wie im vergangenen Jahr, deutlich zulegen müssen. Unser Fokus liegt darauf, unser Ergebnis zu steigern sowie Lager- und Forderungsbestände weiter zu reduzieren, sodass wir zum Jahresende einen bereinigten Free Cashflow von rund 0,8 bis 1,2 Milliarden Euro erreichen.”
Automotive punktet, Umsatzerwartung sinkt dennoch
Im Unternehmensbereich Automotive stieg der Umsatz um 1,8 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro, wobei die organische Umsatzsteigerung – bereinigt um den Einfluss von Wechselkurseffekten und Konsolidierungskreisveränderungen – bei 5,1 Prozent lag. Im Hinblick auf einen Zuwachs der weltweiten Automobilproduktion um rund 4 Prozent, schnitt der Unternehmensbereich damit leicht besser ab als der Markt. Gegenüber dem bisherigen Jahresverlauf konnte Continental auch die EBIT-MArge der Automotive-Sparte deutlich verbessern und 2,8 Prozent auch den Wert des Vorjahreszeitraums übertreffen (2,5 Prozent).
Maßgeblich hierfür waren laut Unternehmensangaben Preisanpassungen aufgrund inflationsbedingter Zusatzkosten von rund 1 Milliarde Euro im Gesamtjahr 2023 allein im Unternehmensbereich Automotive. Ferner hätten sich auch die hohe Kostendisziplin sowie eine Stabilisierung der Lieferketten positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Für die Zukunft verspricht sich die Konzernspitze positive Effekte für den Geschäftsbereich durch Projekte wie die anlässlich der IAA Mobility 2023 verkündete Zusammenarbeit mit Google Cloud. Gemeinsam bringen die beiden Partner Künstliche Intelligenz (KI) ins Auto. Darüber hinaus hat Continental jüngst eine strategische Partnerschaft mit dem Unternehmen DeepDrive eine strategische Partnerschaft geschlossen, die etwa die Entwicklung einer kombinierten Einheit aus Antriebs- und Bremskomponenten, die direkt am Rad zum Einsatz kommt, vorsieht.
Ungeachtet der erzielten Frotschritte passt das Technologieunternehmen den Umsatzausblick für den Unternehmensbereich Automotive vor allem aufgrund anhaltend negativer Wechselkurseffekte an. Erwartet wird nun ein Umsatz im Bereich von rund 20,0 bis 21,0 Milliarden Euro (zuvor 20,5 bis 21,5 Milliarden Euro), wodurch auch der Prognosebereich für den Konzernumsatz auf rund 41,0 bis 43,0 Milliarden Euro (zuvor 41,5 bis 44,5 Milliarden Euro) zurückgeht.
Reifenbereich weiter verlässlich
Ein abermals gutes Quartal verzeichnete Contis Reifengeschäft. Zwar erreichte der Umsatz infolge rückläufiger Volumina im Reifenersatzgeschäft mit 3,4 Milliarden Euro nicht ganz das Niveau des Vorjahres (Q3 2022: 3,6 Milliarden Euro, -5,4 Prozent), doch die Ergebnissituation verbesserte sich. Der Unternehmensbereich Tires steigerte seine bereinigte EBIT-Marge auf 13,2 Prozent (Q3 2022: 11,8 Prozent), was nach Aussage der Verantwortlichen vor allem aus dem weiterhin hohen Anteil an Premiumreifen sowie geringeren Kosten für Rohmaterialien resultiert. Aufgrund dieser Entwicklung korrigiert der Konzern den Ausblick für die bereinigte EBIT-Marge des Reifengeschäfts leicht nach oben und erwartet diese nun im Bereich von 12,5 bis 13,5 Prozent (zuvor 12 bis 13 Prozent).
Für ContiTech verlief das dritte Quartal in ähnlicher Weise. Während der Umsatz leicht zurückging (1,7 Milliarden Euro; -1,0 Prozent), fiel die bereinigte EBIT-Marge etwas höher als im Vergleichszeitraum aus (6,6 Prozent; +0,3 Prozentpunkte). Entscheidend hierfür seien ebenfalls Preisanpassungen infolge der Inflation gewesen. Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental, fasst zusammen:
„Wir haben im Reifenbereich ein gutes sowie bei ContiTech ein stabiles Ergebnis erwirtschaftet und bei Automotive Fortschritte erzielt. Das Automotive-Ergebnis haben wir im Vergleich zum ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich gesteigert. Daran werden wir im vierten Quartal anknüpfen und uns weiter verbessern“. (dw)