Kautschukindustrie
Hohes Preisniveau verfestigt sich
Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. sieht keine Entspannung bei den Rohstoffkosten für die Kautschukverarbeitung. wdk-Präsident Michael Klein fordert für die Kautschukverarbeiter in Deutschland Kompensation.
Die Jahre 2021 und 2022 brachten ein nie zuvor erlebtes Ausmaß von Preiserhöhungen für Kautschukrohstoffe – im Jahresmittel bis zu 75 Prozent. Eine Normalisierung hat sich seitdem laut dem wdk nicht eingestellt. Im Jahr 2023 seien die Preise für die meistverwendeten Kautschukmischungen (Naturkautschuk, SBR-, CR-, EPDM-, NBR-Kautschuk) zwar um 8 bis 13 Prozent zurückgegangen, diese Entwicklung habe sich aber im laufenden Jahr nicht fortgesetzt. Seit Jahresbeginn 2024 verharren die Preise – trotz einer rezessiven Nachfragesituation – auf diesem Niveau und zeigen am aktuellen Rand nach wdk-Angaben sogar eine Aufwärtstendenz. "Die Rohstoffpreise für die Kautschukverarbeitung verfestigen sich auf einem Niveau, das rund 40 Prozent über dem der nachfragestarken Vor-Corona-Jahre 2018 und 2019 liegt", heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.
„Die logische Schlussfolgerung aus dieser Entwicklung ist, dass auch die Kautschukverarbeiter in Deutschland Kompensation benötigen. Weder in der Wertschöpfungskette kann diese Entwicklung negiert werden, noch kann die Politik hier tatenlos die ‚Ausblutung‘ einer am Standort Deutschland systemrelevanten Branche zulassen", formuliert wdk-Präsident Michael Klein. Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk) ist die Spitzenorganisation der deutschen Hersteller von Bereifungen und Technischen Elastomer-Erzeugnissen. Er vertritt über 200 Unternehmen mit knapp 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von mehr als zehn Milliarden Euro.