Alternativ-Kraftstoff HVO100 ersetzt Diesel
Michelin forciert nachhaltigere Transportlogistik
Rund 1,6 Millionen Kilometer legen Lkw zwischen dem europäischen Michelin-Zentrallager in Landau und den Zwischenlagern in Süddeutschland jährlich zurück. Der französische Reifenriese will diese Transporte nachhaltiger gestalten und setzt dafür auf eine Alternative zu herkömmlichen Diesel. Ab 2025 soll so auch die Logistik in Nord- und Ostdeutschland umweltfreundlicher gestaltet werden.
Lkw der Spedition GR Logistik sind im Auftrag von Michelin künftig mit dem alternativen Kraftstoff HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oil) unterwegs. Bei dem erst seit November vergangenen Jahres offiziell an Tankstellen erhältlichen Kraftstoff aus biologischen Abfallstoffen handelt es sich um hydriertes Pflanzenöl in Reinform. Durch die Nutzung dieses Diesel-Substituts bei Reifentransporten vom Zentrallager Landau zu den Zwischenlagern in Süddeutschland sparen Michelin und GR Logistik eigenen Angaben zufolge mehr als 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Der Reifenhersteller kommuniziert ferner eine sinkende Feinstaubbelastung sowie deutlich geringere Stickoxidemissionen.
„Unser Anspruch ist es, bei Nachhaltigkeitsthemen eine Vorreiterrolle in der Branche zu übernehmen. Neben ökologischen Gesichtspunkten geht es für uns immer auch darum, wirtschaftliche und vor allem praktikable Ansätze für mehr Nachhaltigkeit zu identifizieren“, sagt Wolfgang Weynand, Logistikleitung für den DACH-Markt bei Michelin. „Mit dem Umstieg auf HVO100 erzielen wir unmittelbar einen positiven Effekt auf unsere Klimabilanz, weil unser CO2-Ausstoß beim Reifentransport von der ersten Tankladung an spürbar sinkt. Für uns war außerdem wichtig, dass unser Speditionspartner den neuen Kraftstoff einfach und ohne weiteren Aufwand nutzen kann.“
Letzteres ist bei HVO100 der Fall: Für die Transporte für Michelin kommen bei der Spedition GR Logistik ausschließlich Mercedes-Lkw zum Einsatz. Diese sind herstellerseitig für die Nutzung von HVO100 freigegeben, weshalb keinerlei Anpassungen an den Dieselmotoren notwendig waren. Michelin hat sich nach eigenen Angaben bereits die für das gesamte Jahr notwendige Kraftstoff-Menge gesichert und will 2025 weitere Vertragspartner in Nord- und Ostdeutschland mit HVO100 ausstatten. Die Bemühungen sind Teil der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie, die als Etappenziel bis 2030 unter anderem eine Reduzierung der CO2-Emissionen über die gesamte europäische Logistik hinweg um 15 Prozent vorsehen. Aus diesem Grund sind auch in Schweden bereits Lkw im Auftrag von Michelin mit Bio-Gas und HVO100 unterwegs.