Aftermarket

Transformationsdruck bei Lieferketten

Stefan Schröder LogisticNetworkStefan Schröder, CEO der LogisticNetwork Consultants GmbH, stellte die Ergebnisse einer Ausstellerbefragung vor.   Foto: Messe Frankfurt

„Mit dem Supply Chain Summit ist es uns gelungen, Experten aus den unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen und Diskussionen über resiliente Supply Chain in der Automobilindustrie anzustoßen. Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit den Experten auf der Automechanika Frankfurt im September“, kommentiert Michael Johannes, Vice Pesident Mobility & Logistics der Messe Frankfurt. Für alle Teilnehmenden wurde deutlich: Eine resiliente Supply Chain im Automotive-Aftermarket entscheidet über den Geschäftserfolg. Mehr digitale Applikationen, mehr Technologie, mehr organisatorische Innovationen sowie ein aktiveres Management der Lieferkette und ausgeprägtere Kooperationen – sowohl kunden- als auch lieferantenseitig – sollen die Hebel für die notwendige Resilienz der Lieferketten sein. Mehr Effizienz im Management von Lieferketten bedeutet gleichzeitig auch mehr Nachhaltigkeit, so die Formel.

Die verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz als wichtiges Tool zum Erreichen dieser Ziele wurde von allen Referenten als essentiell angesehen. Auch wurde vielfach auf die Bedeutung von Daten hingewiesen – ohne Daten und deren gezielter Aufbereitung und Nutzung könne der Nutzen nur eingeschränkt erreicht werden. Dazu erklärt Dr.-Ing. Michael Benz, Geschäftsführender Gesellschafter Benz + Walter: “Momentan befinden wir uns noch im Anfangsstadium des Transformationsprozesses. Eine zunehmende Datenkonsolidierung führt weg von manuellen Silo-Datenanalysen hin zu generativer Intelligenz, die für die Zukunft automatisierter Entscheidungen für die Lieferketten essentiell ist.“ Gerade die Komplexität der Supply Chain erfordert auch zukünftig gut ausgebildete und erfahrene Fachkräfte, die gemeinsam mit digitalen Lösungen und KI zur Sicherung und Nachhaltigkeit der Lieferkette beitragen.

Die vergangenen Jahre haben einen hohen Veränderungsdruck bei Lieferketten erzeugt. Dies belegt auch eine erstmalig von LogisticNetwork Consultants und der Messe Frankfurt gemeinsam durchgeführten Befragung der Aussteller der Automechanika zu ihren Lieferketten. Dabei zählen hoher Kostendruck, veränderte Marktbedingungen und geringe Planungssicherheiten laut fast der Hälfte der Befragten zu den größten Problemen. Erstaunlicherweise werden digitale Lösungen, Automatisierung, mangelndes Risikomanagement, schlanke Lieferketten und mangelnde Transparenz aber nicht als vorrangige Herausforderungen bei den Unternehmen des Aftermarkets betrachtet. Laut LogistikNetwork sind vielmehr Lösungen gefragt, die Kostensenkungen, Effizienzsteigerungen und eine hohe Flexibilität ermöglichen. Zwei Drittel der kurzfristigen Maßnahmen zur Stärkung der Lieferkette konzentrierten sich auf die Schaffung alternativer Lagerhaltungsmöglichkeiten für kritische Teile, die Anpassung der Organisationsstruktur und die aktive Überwachung der Lieferkette.

Eindimensionale Lösungsansätze können die notwendige Resilienz der Lieferketten nicht liefern. Der Einsatz neuer Technologien und digitaler Lösungen hat die Lieferketten im Automotive Aftermarket bereits verändert und wird sie laut den Aftermarket-Expertinnen und Experten auch weiterhin signifikant wandeln. Geschäftsprozesse und ‑modelle unterliegen einem immensen Transformationsdruck, die Geschwindigkeit der Veränderungen und die Verfügbarkeit von Ressourcen sind entscheidend. Auf der kommenden Automechanika, die vom 10. bis 14. September 2024 in Frankfurt stattfindet, wird die Transformation der Lieferketten ein Themenschwerpunkt sein.

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