Neue Partner und Fahrplan für 2024

Bridgestone, Hankook und Reifen Müller verstärken Azur-Netzwerk

azur-pm-weibold_webDie nachhaltige Verwertung von Altreifen steht auch 2024 im Mittelpunkt der Azur-Aktivitäten.  Foto: Weibold

Nachdem es zunächst einige Zeit dauerte bis die Allianz Zukunft Reifen (Azur) im Februar 2023 mit Apollo Tyres den ersten Reifenhersteller als Partner vermelden konnte, verfügt das Netzwerk inzwischen auch innerhalb der Reifenindustrie über eine respektable Unterstützerbasis. Mit Beginn des Jahres 2024 sind zudem nun auch die Premiumakteure Bridgestone und Hankook der Initiative beigetreten, sodass gegenwärtig sechs Reifenhersteller – außer den genannten noch Ceat, Michelin und Nokian Tyres – dem Azur-Netzwerk angehören. 

Die neuen Azur-Partner bemühen sich bereits mit Blick auf ihre eigenen Geschäftstätigkeiten um nachhaltigere Prozesse und bringen dieses Know-how nun in das Netzwerk ein. So forciert etwa Bridgestone die Nutzung von Alternativen zu herkömmlichen Kautschuk und setzt dafür unter anderem auf synthetischem Kautschuk aus recycelten Kunststoffen auch auf Guayule-Naturkautschuk aus Wüstensträuchern. Bis zum Jahr 2050 will der japanische Konzern seine Neureifen zu 100 Prozent aus nachhaltigen Materialien fertigen. Mit Zielsetzungen wie diesen sorgen die Reifenhersteller auch für eine zunehmende Dynamik im Altreifenrecycling-Markt

Als zweiter neuer Reifenhersteller an Bord von Azur verfolgt auch Hankook unterschiedlichste Strategien und Ansätze, um nachhaltiger zu wirtschaften. Bei diesen Bemühungen kommt der Handelsgröße Reifen Müller große Bedeutung zu, die sich ebenfalls seit Kurzem im Azur-Netzwerk engagiert. Reifen Müller ist seit 2018 eine einhundertprozentige Tochter von Hankook und hat sich neben seinen Handelsaktivitäten insbesondere in der Runderneuerung einen Namen gemacht. Auf die ökologischen Vorteile runderneuerter Reifen haben die Azur-Verantwortlichen im Rahmen ihrer Netzwerkarbeit in der Vergangenheit wiederholt verwiesen.

Jenseits des genannten Trios darf die Allianz Zukunft Reifen auch die Robert Weibold GmbH in ihren Reihen begrüßen. Das Consultingunternehmen ist auf die Themenfelder Recycling und Altreifen-Pyrolyse spezialisiert und unterstützt Unternehmen weltweit bei der Umsetzung entsprechender Projekte. Der Azur-Partnerkreis umfasst damit mehr als 60 Institutionen. 

Fahrplan 2024 

Gemeinsam mit den neuen Partnern wollen die Azur-Verantwortlichen 2024 Akzente setzen und insbesondere die stoffliche Altreifenverwertung sowie die Runderneuerung voranbringen. Besondere Aufmerksamkeit erfährt ferner die chemische Verwertung von Altreifen, für deren Belange eigens eine Projektgruppe gegründet wurde. Die inzwischen vierte derartige Gruppe innerhalb von Azur umfasst zunächst elf Partner unter der Leitung von Wolfersdorff Consulting. 

Weitere Eckpunkte des Azur-Terminkalenders bilden Präsenztreffen mit politischen Entscheidungsträgern sowie Messeauftritte. Mit einem eigenen Stand ist die Initiative etwa im März auf der Tire Technology Expo in Hannover vertreten. Auf der begleitenden Konferenz, bei der sich auch einige Partnerunternehmen beteiligen, referiert Stephan Rau – seines Zeichens technischer Geschäftsführer des Azur-Schirmherren wdk – über die Potenziale von Gummiasphalt zur Verbesserung der Qualität von europäischen Straßen.  

Anfang Juni zieht es dann Azur ebenso wie große Teile der Reifen- und Räderbranche nach Köln. Auf der The Tire Cologne präsentieren 16 Partner auf einer Fläche von 450 Quadratmetern alle Segmente der nachhaltigen Reifen-Kreislaufwirtschaft. Mit Blick auf die genannten Vorhaben ist Netzwerk-Koordinatorin Christina Guth zuversichtlich, „das international beachtete Azur-Erfolgsmodell und die nachhaltige Reifen-Kreislaufwirtschaft in Europa 2024 weiter ausbauen zu können.“ (dw)

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