Produktion
Fahrsimulator im virtuellen Entwicklungszentrum am Pirelli-Standort Breuberg eingeweiht
Pirelli hat am Standort Breuberg die Eröffnung des Virtual Development Center (VDC) bekannt gegeben. 2.500 Menschen sind in Breuberg beschäftigt, darunter 250 Ingenieure in der Entwicklung.
Das VDC soll es dem italienischen Reifenhersteller ermöglichen, die Entwicklungszeit für Reifen um bis zu 30 Prozent zu verkürzen. Zudem benötigt Pirelli eigenen Angaben zufolge in der Reifenentwicklung bis zu 30 Prozent weniger physische Prototypen. "In unserem VDC können wir Reifen für Automobile entwickeln, die es in der Realität noch gar nicht gibt, sondern die uns die Automobilhersteller als digitale Modelle zur Verfügung stellen", erläutert Thomas Michel, Chief Technical Officer (CTO) bei Pirelli Deutschland.
Künstliche Intelligenz (KI) und neuronale Netze spielen laut den Verantwortlichen eine wichtige Rolle in der Reifenentwicklung. "Sie beschleunigen die Entwicklung virtueller Reifenmodelle erheblich. Was früher Stunden oder gar Tage gedauert hat, ist heute oft in wenigen Sekunden erledigt. Es ist eine Art virtuelle Reifenfabrik", so Michel. Ingenieure von Pirelli können virtuelle Versionen aller Fahrzeugmodelle, die von den Automobilherstellern zur Verfügung gestellt werden, in den Simulator eingeben. Die Testfahrten beginnen dann mit den virtuellen Reifenmodellen. Die Ingenieure erkennen, wie das Fahrzeugverhalten durch Lenk-, Beschleunigungs- und Bremseingriffe am virtuellen Fahrzeug beeinflusst wird oder werden sollte. „Das VDC inklusive des Simulators unterstützt alle virtuellen Projektphasen für die deutschen Automobilhersteller. Dabei testen wir virtuell Reifen für Verbrenner wie auch unsere Reifen mit Elect-Technologie für E-Automobile und Plug-In-Hybride", erläutert Florian Waffenschmidt, Head of VDC Pirelli Deutschland.