Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass die Diewe Wheels GmbH ihren neuen Standort in Aichach bei Augsburg bezogen hat. Im Außenbereich sind noch letzte Arbeiten zu erledigen, Gerüste und Folien rund um das Gebäude zeugen bei unserem Besuch Mitte Februar von den laufenden Arbeiten. Auch in der Nachbarschaft sind Baumaßnahmen im Gange, künden Kräne und Baumaschinen von künftigen Gebäuden, die entstehen sollen. Die beiden für Diewe Wheels wichtigsten Akteure in der unmittelbaren Umgebung haben ihre neuen Räumlichkeiten jedoch bereits vor einiger Zeit bezogen: Die Paket- und Logistikdienstleister DPD und DHL verfügen seit 2020 respektive 2021 über Niederlassungen im örtlichen Gewerbegebiet. „Die Nähe zu den Umschlagszentren war ein zentrales Argument bei der Wahl unseres neuen Standorts. Gerade auch mit Blick auf den österreichischen Markt profitieren wir von den kurzen Wegen”, blickt der technische Leiter Andreas Riedlberger zurück.
Die unmittelbare Nachbarschaft sorgt dafür, dass bestellte Felgen in der Regel spätestens am Folgetag bei den Diewe-Handelspartnern eintreffen. Diese befinden sich überwiegend in Deutschland und in Österreich, das Liefergebiet reicht jedoch auch bis in die Benelux-Region oder in die Schweiz. „Dafür haben wir hier am Standort sehr viel Geld in die Logistik und in die zugrundeliegende EDV investiert”, berichtet Vertriebsleiter Josef Ankner. Bei einem rund 35.000 Artikel umfassenden Produktkatalog und rund 70.000 Felgen-Lagerplätzen in zwei Lagereinheiten vor Ort sind effiziente Handlingprozesse von zentraler Bedeutung.
Neben Diewe-Rädern sind in Aichach auch Designs von italienischen Marken wie GMP, Antera, etabeta, Momo und 1000 Miglia vorrätig. Als deren B2B-Vertriebspartner für den hiesigen Markt managt das Diewe-Team den gesamten Verkaufsprozess. Das Unternehmen deckt dadurch nicht nur eine Vielzahl an Fahrzeugen und Anwendungen ab, sondern bedient zudem auch in preislicher Hinsicht eine breite Produktrange. „Diewe, GMP und etabeta sind unsere Hauptmarken”, betont Josef Ankner.
Nah am Markt und am Kunden
Bei der Marktbearbeitung setzen die Diewe-Verantwortlichen vor allem auf die Faktoren Schnelligkeit und Flexibilität. Andreas Riedlberger erläutert: „Mit der Marke Diewe konzentrieren wir uns darauf, möglichst als erster neue Räder für neue Fahrzeuge auf dem Markt anbieten zu können. Dabei hilft uns unsere enge Verbindung zum TÜV.” Diesen Anspruch kommuniziert das Unternehmen auch durchaus selbstbewusst nach außen: „Wir helfen, wo andere noch passen müssen”, lautet der Claim auf der Webseite. Pionierarbeit in puncto Aftermarket-Felgen leistete Diewe Wheels in der jüngeren Vergangenheit eigenen Angaben zufolge etwa beim Audi RS3 oder beim Porsche Macan. Und auch aufseiten der italienischen Partnermarken erkennen die Verantwortlichen durchaus eine Bereitschaft, die nur zu gut zur eigenen Strategie passt: „Ich persönlich schätze an etabeta auch die Flexibilität, was die Nachproduktion kleinerer Mengen älterer Designs angeht. Die Räder sind dann natürlich nicht innerhalb weniger Tage verfügbar, aber im Gegensatz zu anderen Marken weiterhin erhältlich”, führt Dominik Wagner aus dem Marketing-Team aus.
Ein weiterer Ausdruck der auf Flexibilität ausgerichteten Unternehmensstrategie ist die Möglichkeit, ausgewählte Diewe-Räder vor Ort in die kundenseitig gewünschte Konfiguration zu bringen. Fünf Designs erhalten in einer entsprechenden Maschine in Aichach ihre finale Bohrung – und das auch in kleinen Stückzahlen. Ganz ähnlich verhält es sich in puncto Kompletträder, für die eine eigene kleine Montagestation in Aichach bereitsteht. „Wir wollen dieses Geschäft nicht unbedingt massiv ausbauen, aber es ist für uns ein wichtiger Baustein und für unsere Kunden ein zusätzlicher Service”, umreißt Andreas Riedlberger die diesbezüglichen Pläne.
Mit ihrer Ausrichtung und ihrem vielfältigen Portfolio hat sich die Diewe Wheels GmbH eine stabile Marktposition erarbeitet. Wiewohl einige Designs vor allem bei Fahrerinnen und Fahrer bestimmter Marken nachgefragt werden, sind die Räder im Diewe-Programm überwiegend Generalisten. Zudem sind sie samt und sonders winterbeständig, wie Riedlberger betont: „Sommer- und Wintergeschäft halten sich bei uns inzwischen ohnehin die Waage.” Zweimal im Jahr herrscht in Aichach entsprechend geschäftige Betriebsamkeit und die rund 20 Mitarbeitenden haben alle Hände voll zu tun.
In der nahen Zukunft hat für die Verantwortlichen die Steigerung der eigenen Bekanntheit Priorität. „Die Leute sollen wissen, dass es uns gibt und wofür wir stehen”, sagt Josef Ankner. Unternehmerisches Wachstum ist in diesem Zuge durchaus gewünscht. Klar ist aber: Nicht um jeden Preis, sondern immer mit der eigenen Strategie und Positionierung im Blick.