Studie von Future Market Insights aus den USA

Globaler Runderneuerungs-Markt könnte sich bis 2033 nahezu verdoppeln

Marangoni RunderneuerungDie in der Studie skizzierten Wachstumsraten sind gute Nachrichten für Runderneuerungs-Spezialisten wie Marangoni.  Foto: Marangoni/AZuR

Dass die Reifen-Runderneuerung ein absolutes Zukunftsthema ist, dafür braucht es keine wirkliche Bestätigung. Die vielfältigen Initiativen in der Reifenindustrie – etwa bei Michelin oder Continental – belegen die Relevanz dieses Feldes. Im Pkw-Bereich ist die Runderneuerung zwar aktuell noch von geringer Relevanz, doch auch hier tut sich etwas: Mit mehr als zwei Millionen Euro unterstützt das Bundesumweltministerium die Rigdon GmbH beim Bau einer neuen Anlage

All diese Maßnahmen tragen sicherlich mit zu dem Marktpotenzial der kommenden Jahre bei, das nun eine Studie der Experten von Future Market Insights detaillierter beleuchtet. Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass das Volumen des weltweiten Runderneuerungsmarkts von 11,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 20 Milliarden US-Dollar im Jahr 2033 ansteigt. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 6 Prozent. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist nach Überzeugung des AZuR-Netzwerks die Tatsache, dass runderneuerte Reifen einen signifikanten Beitrag zur gesetzlich vorgeschriebenen Senkung der CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr leisten. Ein gegenwärtig in den USA diskutierter Gesetzentwurf sieht zudem Steuergutschriften für den Kauf runderneuerter Reifen vor. Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken spielen darüber hinaus sicherlich auch Faktoren wie steigende Rohstoff- und Neureifenpreise eine Rolle. 

Weichenstellung auf dem Runderneuerungsgipfel

Bei der Allianz Zukunft Reifen (AZuR) freut man sich über die positiven Aussichten für die Runderneuerung, die laut Christina Guth zudem “im Einklang mit den Zielen der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) stehen”. Zugleich betont die AZuR-Netzwerk-Koordinatorin jedoch: “Wichtiger als Subventionen sind in Europa faire Rahmenbedingungen und die konsequente Unterstützung der klimafreundlichen Technologie von Seiten der Politik.“ Und genau daran hapert es ihrer Meinung nach nach wie vor. 

Zwar gestatten die EU-Kriterien für die öffentliche Beschaffung im Bereich Straßenverkehr seit Juni 2023 die rechtssichere Ausstattung aller Fahrzeuge der öffentlichen Hand mit runderneuerten Reifen, wenn sie nach den Richtlinien ECE R 108/109 typgenehmigt sind. Allerdings sind Runderneuerte bislang nicht in der EU-Reifenkennzeichnungsverordnung (vom 1. Mai 2021) enthalten und können deshalb nicht als geeignete Bereifung in die EU-Taxonomie-Verordnung zum straßengebundenen Güter- und Personentransport aufgenommen werden. Neben AZUR haben auch verschiedene Runderneuerer sowie der BIPAVER-Verband in der Vergangenheit bereits mehrfach auf diese Problematik hingewiesen. 

Diese und weitere Themen sollen auch auf dem AZuR-Runderneuerungsgipfel am 8. Oktober diskutiert werden. Dafür kommen Branchenvertreter aus der ganzen EU in Günzburg zusammen. Das erklärte Ziel des Treffens ist es laut AZuR, “die Weichen dafür stellen, der klimagerechten Zukunftstechnologie in Deutschland und Europa nachhaltig zum Durchbruch zu verhelfen”. Ein Vortragsprogramm, eine Ausstellung sowie eine Führung durch die Produktion des AZuR-Partners Rigdon ergänzen das Event. Eine Anmeldung ist nach wie vor über die AZuR-Webseite möglich. 

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