Runderneuerung

Kraiburg Austria: Umsatzrückgang und Investitionsbereitschaft

Stefan Mayrhofer Kraiburg Austria Franz Eder und Kraiburg-Austria-Geschäftsführer Stefan Mayrhofer (r.) erleben herausfordernde Jahre für ihr Unternehmen.   Foto: Kraiburg

Den Rückgang der Absatzmenge in der Kalt- und Heißerneuerung begründet die Kraiburg-Führung mit der allgemein rückläufigen Wirtschaftslage in Europa und damit, dass die im Vorjahr angelegten hohen Lagerbestände an Reifen auf allen Ebenen der Lieferkette einen spürbaren Effekt gehabt hätten. “Hemmende Auswirkungen auf das Runderneuerungsgeschäft haben zudem die Zunahme der Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen sowie die steigenden Zahlen an Importreifen aus asiatischen Ländern, die nicht wie China mit Strafzöllen belegt sind. Leider sind diese Reifen häufig aus qualitativen Gründen nicht oder nur eingeschränkt für eine Runderneuerung geeignet. Demzufolge hat dies auch Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von hochwertigen Karkassen, mit denen unsere Branche Reifen ein weiteres Leben schenken können", stellt Geschäftsführer Stefan Mayrhofer fest. 

Und auch das Jahr 2024 hält für das Geschäft von Kraiburg Austria einige Herausforderungen parat. Nach wie vor wirkt sich die anhaltende Inflation auf alle Preisebenen aus. Die Verantwortlichen blicken parallel dazu auf die aktuelle Lage im Suezkanal. 2023 hätten sich die sich zwar die Themen Logistik, Lieferkettenstabilität und Rohstoffverfügbarkeit beruhigt, aufgrund der Situation zwischen Indischem Ozean und Nordatlantik könnten sich aber erneut Engpässe auftun. Stefan Mayrhofer sieht sein Unternehmen aber in der Lage, strategische Antworten zu finden: „Wir haben in den vergangenen, teils schwierigen Jahren bewiesen, dass wir stets Lösungen finden." Der Österreicher kündigt ein Investitionspaket im Volumen von rund zehn Millionen Euro zur Zukunftssicherung an. Kontinuierliche Erneuerung der Formen für die Kalterneuerung und Automatisierungsprozesse in der Produktion stehen auf dem Plan – es gehe auch darum, die Attraktivität des Standortes Geretsberg zu erhalten. 

Die Runderneuerung ist ein Kernfaktor in der nachhaltigeren Ausrichtung der Reifenproduktion. „Da die Anstrengungen um Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion sukzessive verstärkt werden, gewinnt die Runderneuerung aus unserer Sicht künftig noch mehr an Bedeutung", ist Stefan Mayrhofer überzeugt. Auch mit Blick auf die konzerninterne CO2-Bilanz bringt die Firmenleitung verschiedene Projekte zur Energieoptimierung auf den Weg. Kraiburg Austria strebt beispielsweise den Bau einer weiteren PV-Anlage an, für die gerade geeignete Flächen eruiert werden. Zudem soll eine Wärmepumpenanlage installiert werden, um etwa 20 bis 25 Prozent des benötigten Gases substituieren zu können. 

„Unser Ziel ist, den CO2-Ausstoß auf null zu senken. Dazu folgen wir den Science Based Targets, einem Ansatz, der Emissionsreduktionsziele für Unternehmen festlegt. Als einer der ersten Player der Runderneuerungsbranche hat uns die SBT Initiative 2023 bestätigt, dass unser vorgelegtes Konzept mit den Kriterien und Empfehlungen übereinstimmen, um den globalen Temperaturanstieg über das vorindustrielle Niveau hinaus auf 1,5 °C zu begrenzen", so Stefan Mayrhofer. Der Spezialist für Runderneuerung hat sich verpflichtet, die absoluten Treib­hausgas-Emissionen von Strom, Gas, Treibstoff, ausgehend vom Basisjahr 2019, bis 2031 um 68,8 Prozent zu reduzieren. Die THG-Emissionen aus eingekauften Waren und Dienstleistungen sowie aus Transport sollen im gleichen Zeitraum um 30 Prozent gesenkt werden. Kraiburg Austria fährt eine klar definierte Strategie – und die Runderneuerung ist ein absolut zukunftsfähiges Geschäftsfeld. 

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