wdk fordert Wirtschaftsgipfel
Negative Konjunkturdaten belasten deutsche Kautschukindustrie
Die Lage der deutschen Kautschukindustrie bleibt weiter angespannt. Dies bestätigen sowohl Zahlen des Statistischen Bundesamtes als auch die sich darauf stützenden Vorabanalysen des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (wdk) zur Halbjahresbilanz. Rückgänge gab es in allen Bereichen, von der Produktion, über Kapazitätsauslastung und Beschäftigtenstand, bis hin zum Umsatz.
„Das im ersten Quartal des Jahres noch Hoffnung stiftende Exportgeschäft lahmt zur Jahresmitte. Und das Inlandsgeschäft konnte nur im April den entsprechenden Vorjahresmonat überbieten, was aber auch an den vergleichsweise vielen Arbeitstagen lag“, kommentiert Michael Berthel, Chefvolkswirt des wdk. Bei Rückgängen in der Produktion (minus 4,7 Prozent), der Kapazitätsauslastung (minus 1,4 Prozent), des Beschäftigtenstands (minus 2,6 Prozent) und mittlerweile auch beim Umsatz (minus 1,3 Prozent), sähen sich die überwiegend mittelständischen Hersteller von technischen Gummiprodukten weiterhin existenziellen Herausforderungen ausgesetzt.
Wdk-Präsident Michael Klein fordert angesichts der schwierigen Branchenlage einen Wirtschaftsgipfel, wie man ihn bereits zum Thema Migration abgehalten hat. Da die „Kautschukindustrie wie andere mittelständische Industriebranchen unter nicht wettbewerbsfähigen Energiekosten sowie überbordender Bürokratie und Regulierung“ leide, hält der wdk ein Treffen auf Bundesebene von Vertretern und Vertreterinnen der Ampel-Koalition sowie der oppositionellen CDU/CSU für sinnvoll, um einen „über die Legislaturperiode hinaus gehenden, wirtschaftspolitischen Grundkonsens“ zu finden. Michael Klein fordert weiterhin ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland: „Eines ist schon jetzt klar: Der klimaneutrale Umbau der Industrie bei gleichzeitiger Sicherung des Standorts wird die zentrale wirtschaftspolitische Herausforderung der kommenden Jahre sein und auch die nächste Bundesregierung intensiv beschäftigen.“