Premium-Trio zeigt “ausgewogene Leistungen auf ganzer Breite”

An die Spitze des AutoBild-Rankings (205/55 R16) fährt in diesem Jahr der Michelin Primacy 4+ (Note 1,3). Das “vorbildliche” Gummi punktet mit seinem “ausgewogen hohen Leistungspotenzial” und weiß auch in puncto Laufleistung und Wirtschaftlichkeit zu überzeugen. Als “Premiumprofil mit vorbildlichen Fahrleistungen auf nasser und trockener Piste” sowie “kürzesten Bremswegen” sichert sich der Continental PremiumContact 7 (Note 1,4) den zweiten Platz. Das Duo stand bereits beim ADAC-Sommerreifentest 2024 ganz oben, dort hatte allerdings der Conti-Pneu knapp die Nase vorn. Bei der AutoBild komplettiert Bridgestone mit seinem Turanza 6 (Note 1,5) das Podium und auch das Trio “vorbildlicher” Reifen. Dierk Möller und Henning Klipp loben sein “sicheres Nass-/Trockenhandling” und heben zudem die “sehr gute Kilometerleistung” hervor. 

Den geteilten vierten Rang erreichen der “Eco-Meister” Goodyear EfficientGrip Performance 2 und der Kumho Ecsta HS52 (jeweils Note 2,1). Der Goodyear-Vertreter glänzt mit “herausragender Laufleistung” und einem “sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis”; kritisiert wird lediglich der “mäßige Grip bei Nässe”. Kumhos Ecsta HS52 wiederum leistet sich einen nur “mäßigen Abrollkomfort”, überzeugt die Prüfer aber ansonsten nass wie trocken. Der Koreaner bestätigt damit nicht nur sein gutes Qualifying-Resultat, sondern auch sein ADAC-Ergebnis, als er ebenfalls in die Riege der Top-Reifen fahren konnte. 

“Gute” Reifen mit kleineren Makeln

Mit der Note 2,2 sichert sich der Firestone Roadhawk ("sportlich-dynamisches Handling”; “erhöhtes Abrollgeräusch”) den sechsten Platz vor einem Trio gleich starker Sommerprofile. Der Falken Ziex ZE310 Ecorun (“gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning”), der Hankook Ventus Prime 4 (“kurze Trockenbremswege, niedriger Rollwiderstand”) und der Toyo Proxes Comfort (“dynamisches Nass- und Trockenhandling”) teilen sich nicht nur die Gesamtnote 2,3, sondern auch die Abzüge aufgrund ihrer nur eingeschränkten Laufleistung. 

Jeweils eine 2,4 und damit gleichberechtigt den zehnten Platz Test gibt es für den Dunlop Sport BluResponse (“kraftstoffsparender Rollwiderstand”; durchschnittlicher Grip auf Nässe”) und den Fulda EcoControl HP2 (“herausragende Kilometerleistung”; “mäßige Seitenführung auf trockener Piste”). Auch die Ränge 12 und 14 sind im AutoBild-Sommerreifentest jeweils doppelt belegt. Der BF Goodrich Advantage (“dynamisches Trockenhandling”) teilt sich Platz zwölf und die Note 2,5 mit dem Kleber Dynaxer HP4 (“gute Aquaplaningsicherheit”). Beide Gummis punkten beim Abrollkomfort, zeigen aber Tendenzen zum Untersteuern, die Punkte kosten. Gemeinsamkeiten jenseits der Note 2,6 weisen ferner der GT Radial FE2 und der Giti GitiSynergy H2 auf: Das Duo glänzt mit kurzen Trockenbremswegen und einem jeweils “moderaten” Preis. Negativ vermerkt werden dann bei beiden Pneus allerdings unterschiedliche Punkte. Beim GT Radial FE2 wird der nur “durchschnittliche Grip auf nasser und trockener Piste” kritisiert, während der Giti-Kandidat mit seiner “Untersteuertendenz auf trockener Piste” sowie einem “sehr hohen Rollwiderstand” hadert. 

Laufleistung und Wirtschaftlichkeit werden zum Faktor 

Anführer eines Quartetts “befriedigender” Reifen ist der Pirelli Cinturato P7 (P7C2), der zu den fünf teuersten Reifen im Testfeld gehört. Bei dem Italiener (Note 3,1) stehen sich “kurze Trockenbremswege samt “dynamischem Lenk- und Handlingverhalten” sowie eine nur "befriedigende Laufleistung und Wirtschaftlichkeit” gegenüber. Letzteres ist auch einer der Kritikpunkte, die den Nexen N’Fera Primus (3,2) auf Rang 17 eine bessere Platzierung kosten. Zwar werden seine “guten Bremsleistungen” gelobt, doch ein “verzögertes Lenkansprechen” beschert dem Pneu weitere Abzüge. 

Den Wertungskorridor “befriedigend” komplettieren der Uniroyal RainSport 5 (3,6) und der Maxxis Premitra 5 HP5 (3,7). Während der Uniroyal-Reifen seinem Namen vor allem auf Nässe alle Ehre macht (“gute Aquaplaning-Qualitäten”), liegen die Stärken des Maxxis-Gummis eher auf trockener Fahrbahn. Auf nasser Piste wiederum zeigt der Premitra 5 HP5 ein nur “mäßiges Gripniveau” und der RainSport5 macht in den Trocken-DIsziplinen nicht die beste Figur (“schwammiges Fahrverhalten”). 

Ein Sonderfall ist dann im AutoBild-Finale wie auch beim ADAC der Vredestein Ultrac. Fahrtechnisch absolut auf Augenhöhe mit den besten Kandidaten (“exzellente Fahrdynamik, sehr gute Aquaplaning-Eigenschaften”) kommt das Profil insgesamt nicht über die Beurteilung “bedingt empfehlenswert” (Note 4,0) hinaus. Die kalkulierte Laufleistung von 15.400 Kilometern – nur etwa ein Drittel des Reichweitenprimus Goodyear EfficientGrip Performance 2 – sorgt für eine nur “ausreichende” Performance im Kapitel “Kosten” und eine Abwertung im Gesamtranking. 

Der große AutoBild-Sommerreifentest ermittelt somit neben drei "vorbildlichen" Produkten eine breite Auswahl an “guten” Gummis. Und auch die Gummis, die im Finale die hinteren Plätze belegen, sind nach Meinung der Tester nicht gänzlich abzuschreiben, gehören sie doch immerhin in einem durchaus großen Marktumfeld zu den 20 Besten. Ihre Ergebnisse fassen Dierk Möller und Henning Klipp wie folgt zusammen: “Es zeigt sich, dass brillante Einzelleistungen noch keinen Siegertyp ausmachen. Echte Top-Talente überzeugen dagegen mit ausgewogenen Leistungen auf ganzer Breite. Sie kommen von Michelin, Continental und Bridgestone.” 

AutoBild-Sommerreifentest, Dimension 205/55 R16

¹ Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend), Gewichtung Nass 40 Prozent, Trocken 40 Prozent, Kosten 20 Prozent