Zusammenarbeit mit Microsoft und NTT Data

Continental setzt auf KI-Einsatz in der Produktentwicklung

requirements_engineeringBis zu 80 Prozent des Arbeitsaufwandes kann Unternehmensangaben zufolge durch das KI-Tool eingespart werden.  Foto: Continental

Lastenhefte nennen sich die oft mehrere Hundert Seiten umfassenden Anforderungskataloge von Auftraggebern für die Entwicklung von Komponenten, Software oder Automotivesystemen. Diese mussten bislang von den Conti-Mitarbeitern manuell bearbeitet werden, wofür nach Angaben des Unternehmens bis zu 37.500 Arbeitsstunden über den Verlauf eines Entwicklungsprojekts investiert werden mussten. Auch im Hinblick auf die in Zukunft steigende Komplexität der Aufträge, musste ein Weg gefunden werden, das Anforderungsmanagement deutlich effizienter zu strukturieren.

Mit der nun erfolgten Einführung des sogenannten „AI-based Requirements Engineering“-Tools möchte sich der Unternehmensbereich Automotive noch eigenständiger und näher an den Bedürfnissen der Kunden und Märkte positionieren. Entwickelt wurde das auf Künstlicher Intelligenz basierende Analysewerkzeug in Zusammenarbeit mit Microsoft und der IT-Beratung NTT Data. „Mit der Entwicklungsplattform ‚Microsoft Azure AI Services‘ stellen wir Technologieunternehmen ein wichtiges Werkzeug zur Verfügung, um hochkomplexe Prozesse wie die Produktentwicklung mit der Unterstützung von künstlicher Intelligenz effizienter und zeitgemäßer zu realisieren“, kommentiert Joachim Franz, Automotive Industry Lead bei Microsoft Deutschland, die Einführung der neuen Software. Mithilfe Künstlicher Intelligenz werde ein wesentlicher Schritt in der Produktentwicklung deutlich beschleunigt, sodass Entwicklungsprojekte insgesamt schneller, präziser und effizienter abgeschlossen werden könnten. Da die Lastenhefte nun unkompliziert und nahezu fehlerfrei ausgelesen und analysiert würden, könne laut Continental-Meldung der Arbeitsaufwand um bis zu 80 Prozent reduziert werden.

Continental_Philipp von Hirschheydt
Sieht in dem Entwicklungs-Tool eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit: Philipp von Hirschheydt, Vorstandsmitglied von Continental für den Unternehmensbereich Automotive. Foto Continental

„Mit der neuen Anwendung auf Basis von ‚Microsoft Azure AI Services‘ starten wir jetzt in eine neue Ära des Anforderungsmanagements“, erklärt Philipp von Hirschheydt, Vorstandsmitglied von Continental für den Unternehmensbereich Automotive. „Gemeinsam mit unseren Technologiepartnern Microsoft und NTT Data haben wir ein höchst effektives Tool entwickelt, das einen zeitaufwendigen Schritt der Produktentwicklung deutlich effizienter gestaltet. Damit bieten wir nicht nur unseren Kunden einen signifikanten Mehrwert, sondern geben zudem unseren Ingenieurinnen und Ingenieuren ein effizientes Entwicklungswerkzeug an die Hand, um unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken.“ Und das hat sich bereits in Form des „Microsoft Intelligent Manufacturing Award“, der von Microsoft Deutschland zusammen mit der globalen Unternehmensberatung Roland Berger verliehen wird, bezahlt gemacht.

Und auch Jens Krüger, Head of Global Automotive Engineering bei NTT Data, zeigt sich von dem neuen Tool überzeugt: .„Als erfahrener und bewährter Integrationspartner mit umfassender Expertise in der Automobilbranche haben wir erfolgreich an der Erstellung einer maßgeschneiderten KI-Lösung mitgewirkt. Gemeinsam mit Continental und Microsoft haben wir eine innovative und einsatzbereite KI-basierte Anwendung implementiert. Das Resultat bietet ein erhebliches Effizienzpotenzial für Continental und belegt den tatsächlichen Wert von KI für Unternehmen.“

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