Reifengeschichte

Goodyear feiert 45-jähriges Jubiläum der "Eagle"-Produktserie

Goodyear_EagleDer Name „Eagle“ ist neben der Marke Goodyear eng mit dem Motorsport verbunden, da er häufig auf Rennreifen neben dem Goodyear-Logo erscheint.  Foto: Goodyear

Um die Verbindung zwischen Rennstrecke und Straße zu stärken, beschloss Goodyear 1980, sowohl für seine Rennreifen als auch für seine Ultra-High-Performance-Reifen denselben Namen zu verwenden – es war die Geburt der Serie "Goodyear Eagle". In einer Goodyear-Pressemeldung aus dieser Zeit gab der Reifenhersteller zu, dass „Reifen nicht viel Sexappeal haben“. "Eagle"-Reifen anzubieten, die von den Motorsport-Helden wie Andretti, Earnhardt, Senna, Prost, Foyt, Unser und Petty gefahren wurden, sah Goodyear als wirksames Marketingtool. Mit einem Namen, der die gemeinsame DNA von Renn- und Straßenreifen zum Ausdruck bringen sollte, erwiesen sich in der Folgezeit die neuen Goodyear "Eagle"-Reifen für die Straße als ebenso beliebt wie auf der Rennstrecke.

Der erste offizielle "Eagle"-Straßenreifen wurde 1981 für den US-Markt eingeführt. Kurz darauf folgte der Eagle VR50, der entwickelt wurde, um die strengeren europäischen Geschwindigkeitsanforderungen zu erfüllen. VR stand für „V-rated“, was bedeutet, dass der Reifen zu dieser Zeit die höchsten Geschwindigkeitsklassifizierungen in Europa erfüllte und für konstante Geschwindigkeiten von bis zu 209 km/h (130 mph) geeignet war. Zur Entwicklung des Eagle VR50 arbeiteten Goodyear-Teams in den USA und Deutschland zusammen, um einen Reifen zu produzieren, der den hohen Geschwindigkeiten auf der deutschen Autobahn ohne Tempolimit standhielt. Der Reifen war mit einem "Gatorback"-Profildesign ausgestattet, das von Goodyears F1-Regenreifen dieser Ära abgeleitet war. In Amerika wurde er als Erstausrüstung für die Chevrolet Corvette und den Pontiac Firebird Trans Am ausgewählt.

Goodyear_corvette_1997
Goodyear-bereift: Eine Corvette aus dem Jahr 1997. Foto: Goodyear

Immer mehr Hochleistungsreifen trugen den Namen "Eagle", um an das erfolgreiche Motorsport-Erbe von Goodyear anzuknüpfen. Die Variante Eagle GT war auf Doc Browns DMC-DeLorean-Zeitmaschine in „Zurück in die Zukunft“ prominent platziert, während der Eagle ST die bevorzugte Wahl für Muscle-Cars und der Eagle NCT für Luxusautos wurde. 1992 brachte McLaren den McLaren F1 auf den Markt, das zu dieser Zeit schnellste Serienfahrzeug der Welt mit einem Guinness-Weltrekord von 386,4 km/h (240,1 mph). Um den Anforderungen gerecht zu werden, entwickelte Goodyear einen speziellen Reifen für das Fahrzeug: den Eagle F1. „Schon bei der ersten Konstruktion des McLaren F1 wurde der Reifen als wesentliches Element der Aufhängung in die komplexen Berechnungen von Handling und Komfort des Programms einbezogen. Gewicht, Sicherheit, Geräuschpegel und dynamische Performance waren allesamt entscheidende Faktoren“, hieß es in der Original-Pressemitteilung von McLaren. Das richtungsweisende Profildesign des VR50 erwies sich aufgrund seiner Kombination aus Feedback beim Trockenhandling und Grip bei Nässe als so beliebt, dass es 1994 mit der Einführung des Eagle F1 GS-D2 und später des GS-D3 im Jahr 2000 zur Inspiration für die nächste Generation von Eagle-Straßenreifen wurde. Das laufrichtungsgebundene Profil blieb bis zur Einführung des Eagle F1 Asymmetric im Jahr 2007 die wichtigste Designphilosophie.

Da das Gewicht, die Leistung und die Felgengrößen von Hochleistungsfahrzeugen zunahmen, musste Goodyear einen Reifen mit einer stärkeren Schulter entwickeln. Durch die Verwendung eines asymmetrischen Designs waren die Entwicklungsteams laut Goodyear-Angaben in der Lage, diese Anforderungen zu erfüllen und den Grip und das Handling auf trockener Fahrbahn zu verbessern, ohne die bekannte Reifen-Performance bei Nässe des Vorgängers zu beeinträchtigen. Im Jahr 2019 stieg die Eagle-Familie mit der Einführung des Eagle F1 SuperSport noch eine Stufe höher. Der Goodyear Eagle ist auch heute noch die Wahl vieler Hersteller leistungsstarkster Straßenfahrzeuge. Zwischen SuperSport und Asymmetric 6 sind Eagle F1-Reifen serienmäßig auf Performance Cars wie dem Lotus Emira, dem Porsche Macan 4 Electric, der BMW 1er-Serie und dem Audi S5 zu finden. An der Spitze des Sortiments steht der Eagle F1 SuperSport RS, der in Zusammenarbeit mit Porsche speziell für die RS-Modelle des Herstellers wie den 911 GT2 RS und den GT3 RS entwickelt wurde. Und auch für die Ausstattung des neuen Ferrari 12Cilindri wurde der Eagle F1 SuperSport ausgewählt. 

Ähnliche Artikel

Kreisbahn
02.06.2024, 23:00 5 Min.
Handling-Spezialist Azenis RS820
Falkens Supersportler
VW Golf GTI_Bridgestone
25.06.2025, 11:13 1 Min.
Maßgeschneiderte Potenza Race Semi-Slick-Bereifung für VW Golf GTI Edition 50
Erstausrüstung
Goodyear Motorsport_Reifen
30.09.2025, 17:26 2 Min.
Goodyear bündelt weltweite Rennsportaktivitäten in einer globalen Organisation
Auch Motorsportbereich wird neu strukturiert
continental_autondriving
15.08.2025, 08:57 2 Min.
Conti beliefert autonome Fahrzeugflotten und Robotaxis mit speziellen Reifen 
aContact-Profile debütieren in den USA