Die Ergebnisse der von Conti im „The Future of Fleets“-Report veröffentlichten Studie zeigen, dass fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) eine Notwendigkeit sehen, ihre Fuhrparks deutlich zu verändern, um den aktuellen Herausforderungen der Branche begegnen zu können. Steigende Kosten (76 Prozent), wirtschaftliche Unsicherheiten durch Krisen (46 Prozent) und der zunehmende Druck zur Reduzierung von CO2-Emissionen (40 Prozent) werden als die größten Herausforderungen angesehen. Die Umfrage wurde im Zeitraum von Juni bis Juli 2024 mittels eines Online-Fragebogens durchgeführt. „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass der Kostendruck die größte Herausforderung für Flottenbetreiber ist. Geringe Margen, steigende Kosten und strengere Abgasnormen verringern die Investitionskapazität, während die Lohnentwicklung und der Arbeitskräftemangel eine weitere Belastung darstellen“, wird Clarisa Doval, Leiterin Digitale Reifenlösungen bei Continental, in der Unternehmensmitteilung zitiert.
Regionale Unterschiede bei den Herausforderungen
Manche Herausforderungen wie steigende Kosten oder wirtschaftlicher Druck sind globale Phänomene. Es gibt jedoch auch regional variierende Schwierigkeiten. So sehen 58 Prozent der deutschen Fuhrparkmanager den Übergang zur Elektromobilität als Hürde, während nur 23 Prozent der US-amerikanischen Kollegen dies ähnlich bewerten. Auch der Personalmangel betrifft 48 Prozent der deutschen Fuhrparkmanager – der weltweite Durchschnitt liegt bei 34 Prozent. Über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) befürchtet, dass sie ohne Anpassungen an sich verändernde Bedingungen wie steigende Kosten, Krisen oder Emissionsanforderungen in fünf Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig sein würden. In den USA ist diese Sorge mit 81 Prozent besonders ausgeprägt, in Deutschland hingegen mit 22 Prozent eher gering.
Investitions- und Innovationsbereitschaft
In der Zusammenfassung der Studie heißt es, dass für die zukunftsfähige Weiterentwicklung von Flotten nicht nur der Wille zur Veränderung entscheidend sei, sondern auch die Bereitschaft zur Einführung neuer Technologien. Weltweit bezeichnen sich jedoch 32 Prozent der Fuhrparkmanager in Sachen moderner Technologien als Nachzügler, immerhin 44 Prozent sind „Pragmatiker“, die neue Technologien nach erfolgreicher Marktreife anwenden. Knapp 25 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen sich als sogenannte Early Adopter, die aktiv nach Innovationen suchen und frühzeitig neue Lösungen implementieren.
Die größten Hürden bei der Einführung neuer Technologien sehen die Befragten in den hohen Kosten (63 Prozent), der unklaren Kapitalrendite (29 Prozent) sowie im Fehlen einer klaren Strategie (28 Prozent). Dabei seien für die Technologieübernahme eine einfache Implementierung (56 Prozent), hohe Benutzerfreundlichkeit (44 Prozent) und die Kompatibilität mit bestehenden Systemen (39 Prozent) förderlich. Auffällig ist an den Ergebnissen, dass Flottenmanager in den USA bezüglich der Transformation und dem Einsatz neuer Technologien generell offener sind. 63 Prozent der US-amerikanischen Befragten bezeichnen sich als Early Adopter, in Europa sind es nur circa 20 Prozent. Vor allem beim Thema digitales Reifenmanagement ist in den USA das Engagement besonders hoch: 62 Prozent haben hier bereits investiert oder haben es vor, in Europa sind es nur rund 19 Prozent.
„Der intensive Wettbewerb in der Logistik, der durch den Klimawandel und die anhaltenden globalen Krisen noch verschärft wird, macht Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor“, erklärt Clarisa Doval. „Wir bei Continental entwickeln innovative Lösungen, um die Flotteneffizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Nachhaltigkeit zu fördern. Reifen sind ein Schlüsselfaktor bei den Gesamtbetriebskosten, und unsere digitalen Lösungen zur Überwachung des Reifenzustands ermöglichen langfristig erhebliche Einsparungen.“
Zukunftstechnologien Digitalisierung und Elektromobilität
Innerhalb der Branche ist man sich einig, dass der Elektromobilität die Zukunft gehört. So zeigt die Studie, dass 41 Prozent der Befragten bereits in diese Technologie investiert oder sich im Implementierungsprozess befinden (in Deutschland sind es 50 Prozent). Weitere 24 Prozent gaben an, innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre in Elektromobilität zu investieren. Mehr Bedeutung erlangen Softwarelösungen für das Flottenmanagement: 34 Prozent der Befragten haben hier bereits investiert oder befinden sich aktuell in der Implementierung. Hier sticht der Wert in den USA besonders heraus, er liegt bei 67 Prozent. Weitere Zukunftstechnologien wie Fahrerassistenzsysteme (ADAS) sind bereits für 27 Prozent der Befragten Teil der Strategie, wohingegen Künstliche Intelligenz (KI) mit 17 Prozent und Autonomes Fahren mit 11 Prozent weniger wichtig sind.
Klar ist für die meisten Flottenmanager, dass Kostensenkungen bei der Modernisierung ihrer Flotten das oberste Ziel sind. Dies gaben 65 Prozent der Befragten an, gefolgt von der Steigerung der Sicherheit für Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer (44 Prozent), der Verbesserung von Nachhaltigkeit und Emissionsreduzierung (43 Prozent), der Zuverlässigkeit und Verminderung von Ausfallzeiten (41 Prozent) sowie der Anpassung an Compliance-Vorgaben (35 Prozent).