ZDK

Strategie #strongertogether soll Wirkung entfalten

ZDK VorstandDer ZDK-Vorstand (v.l.n.r.): Dr. Kurt-Christian Scheel (ZDK-HGF), Detlef Peter Grün (Bundesinnungsmeister und ZDK-Vizepräsident), Michael Kraft (ZDK-Schatzmeister), Robert Rademacher (ZDK-Ehrenpräsident), Arne Joswig (ZDK-Präsident) und Thomas Peckruhn.  Foto: ProMotor

„Der Auftrag an uns im Vorstand und in der Geschäftsführung ist klar: Der ZDK soll stärker werden, als Interessenvertreter der Branche und als Unterstützer für die Betriebe“, formulierte ZDK-Präsident Arne Joswig im Rahmen der Mitgliederversammlung, an der Anfang Juni rund 120 Delegierte teilnahmen. Die Automobilbranche befinde sich in einer tiefgreifenden Transformation und werde in fünf Jahren ganz anders aussehen als heute. „Es ist unser Anspruch, in dieser Transformation als Vordenker, Interessenvertreter und mit den richtigen Angeboten an der Seite unserer Betriebe zu stehen“, so Joswig. Die vor einem Jahr gestartete Strategie #strongertogether und deren schrittweise Umsetzung war einer der Schwerpunkte seiner Präsentation. Eine zentrale Grundlage für die Strategie sei eine Befragung der Mitgliedsverbände gewesen. 

Der ZDK befindet sich wie die Branche selbst in einem Prozess der Transformation. Der Verband hat eine neue Repräsentanz am Gendarmenmarkt in Berlin geschaffen und seine Abteilung Politik vergrößert, um “mehr Gewicht des Kraftfahrzeuggewerbes gegenüber der Politik” zu erlangen. Und auch Lobbyarbeit auf europäischer Ebene hat der ZDK intensiviert. Laut Verbandsangaben wurden vom Präsidium und der Hauptgeschäftsführung in den letzten zwölf Monaten über 50 Gespräche mit Bundesministern, Staatssekretären sowie Politikerinnen und Politikern in Berlin und Brüssel geführt und dort die wichtigen Verbandsthemen platziert. Darüber hinaus habe man eine Vielzahl an Projekten zum Nutzen der Kfz-Betriebe umgesetzt, unter anderem die Gründung der SERMA GmbH als Konformitätsbewertungsstelle. Sie erteilt die Zugangsberechtigung zu diebstahl- und sicherheitsrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen (RMI) für Kfz-Betriebe. Seit dem 1. April 2024 ist eine Werkstatt-Zulassung mit zusätzlicher Autorisierung der jeweiligen Mitarbeiter durch eine akkreditierte Stelle nach SERMI notwendig, wenn sie Zugang zu diebstahl- und servicerelevanten Reparatur- und Wartungsdaten haben möchten.

Ein weiteres brennendes Thema im Kfz-Gewerbe ist der Fachkräftemangel. Auch will der ZDK stärker initiativ werden. Arne Joswig erteilte in Düsseldorf den Startschuss für die Fachkräftestrategie „10.000 plus - holen, halten, herausfordern“. Laut Joswig fehlen im Kfz-Gewerbe aktuell über 10.000 Fachkräfte. Ziel sei es, diese Lücke schnell zu schließen. Zielgruppen sind vor allem junge Frauen, Migranten und Studienumsteiger. Die Kommunikation soll vorrangig über Social-Media-Kanäle erfolgen. Mit verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen will der ZDK Kfz-Unternehmen in der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber künftig unterstützen. 

Eine besondere Ehrung auf der Mitgliederversammlung galt dem ZDK-Vizepräsidenten Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland. Für seine bisherigen Verdienste um das Kraftfahrzeuggewerbe wurde ihm die Goldene Ehrennadel des ZDK verliehen. Eine Messe-Vorschau platzierte Olaf Mußhoff, Direktor der Automechanika. Vom 10. bis 14. September findet die Automechanika als zentrales Branchenevent in Frankfurt am Main statt. Der ZDK ist dort mit einer Präsenz vertreten. Gemeinsam mit der Zukunftswerkstatt 4.0 wird in einer Sonderschau die „Werkstatt der Zukunft“ präsentiert.

Statement zu Strafzöllen auf chinesische Elektrofahrzeuge

In einer Mitteilung kommentiert der ZDK die von der EU-Kommission angedrohten Importzölle für chinesische Fahrzeuge. Diese gehen nach Ansicht des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) zu Lasten der Kunden. Und dem Automobilhandel würden zusätzliche Hürden aufgebaut, die das ohnehin schon rückläufige Geschäft mit der E-Mobilität weiter erschwerten. ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland, teilt mit: „Der ZDK sieht den Antrag der Europäischen Kommission zur Einführung von Strafzöllen gegen chinesische Automobilimporte kritisch. Strafzölle sind keine Lösung für einen fairen, globalen Handel. Nachteile sehen wir für die Verbraucher, da die zur Verfügung stehenden Produkte deutlich teurer werden. Das wird die ohnehin schon zurückhaltende Kauflaune noch weiter verschlechtern. Und für die Automobilhändler, die sich zur Aufnahme einer chinesischen Marke entschieden und dafür Investitionen getätigt haben, ist das ein Schlag ins Kontor, weil diese Strafzölle den Wettbewerb zu verzerren drohen. Zusätzlich sehen wir die Gefahr, dass die Wahrscheinlichkeit für eine chinesische Gegenreaktion als sehr hoch einzuschätzen ist. Dies würde sämtliche Exporte für nicht in China produzierte Fahrzeuge betreffen und zu einer Schwächung des Wirtschaftsstandortes Deutschland und der hier ansässigen Hersteller und Zulieferer bedeuten.“

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