Kompetenzen werden in neuem CE-Hub gebündelt

Stellantis forciert Circular-Economy-Aktivitäten

CircularEconomyHubMirafioriTeam_webAktuell beschäftigt Stellantis in dem Turiner Circular Economy Hub 170 Personen.  Foto: Stellantis

Der neue Standort soll einen 360°-Ansatz verfolgen und auf Grundlage der 4R-Strategie Reman, Repair, Reuse und Recycle arbeiten (Wiederaufbereiten, Reparieren, Wiederverwenden und Recyceln) arbeiten. Dafür hat Stellantis rund 40 Millionen Euro investiert. Im sogenannten SustaiNera-Zentrum für Circular Economy werden zunächst Motoren, Getriebe und Hochspannungsbatterien für Elektrofahrzeuge wiederaufbereitet sowie Fahrzeuge überholt respektive demontiert. Die gegenwärtig 170 Personen umfassende Belegschaft soll bis 2025 auf rund 550 anwachsen. „Der Circular Economy Hub vereint eine Vielzahl von Fähigkeiten und Aktivitäten, die darauf abzielen, ein hochleistungsfähiges Kompetenzzentrum in Europa zu schaffen. Wir industrialisieren die Rückgewinnung und nachhaltige Wiederverwendung von Materialien, bauen neue Technologien und fortschrittliche Fähigkeiten auf und wachsen in diesem Bereich“, berichtet Stellantis-CEO Carlos Tavares. 

Wachstumspotenzial 

Das Hauptziel des Circular-Economy-Hubs besteht nach Aussage der Verantwortlichen darin, die Lebensdauer von Teilen und Fahrzeugen zu verlängern. Sobald dies nicht mehr möglich sei, werde das Material aus der Wiederaufbereitung und der Demontage von Altfahrzeugen zu Recyclingzwecken gesammelt und dann in den Produktionskreislauf zurückgeführt, um neue Fahrzeuge und Teile herzustellen. Die seitens des Unternehmens vorgesehen Dimensionen sind durchaus ambitioniert: Bis 2025 soll die neue Anlage mehr als 50.000 wiederaufbereitete Teile verwalten, ehe diese Zahl bis 2030 auf 150.000 steigen soll. Stellantis plant derartige Komponenten als nachhaltige und erschwingliche Alternative unter dem SustaiNera-Label im Rahmen seines Ersatzteilangebots zu vermarkten. 

Über den Sortierbereich des neuen Komplexes will das Unternehmen bis 2025 rund 2,5 Millionen Altteile entsprechenden Wiederaufbereitungs- und Recyclingaktivitäten zuführen. Bis 2030 wird eine Kapazität von acht Millionen Teilen angestrebt. Die in Turin aufbereiteten Fahrzeuge wiederum sollen künftig über das Stellantis-Gebrauchtwagenprogramm SpotiCar oder über das Netzwerk „Stellantis & You, Sales and Services“ wieder in den Verkehr gebracht werden. Mit den vom CE-Hub verwalteten gebrauchten OEM-Teilen soll der Bestand des Partners B-Parts ergänzt und so das SustaiNera-Reuse-Angebot vervollständigt werden.

Ökonomische und ökologische Interessen

Bis 2038 will Stellantis klimaneutral wirtschaften und verfolgt dabei vielfältige Ansätze, insbesondere im Bereich des Recyclings. Ausdruck dieser Bestrebungen ist etwa die Gründung des Joint Ventures SustaiNera Valorauto SAS mit Galloo zur Entsorgung von Altfahrzeugen sowie die jüngst verkündete Partnerschaft mit Orano. Letztere sieht eine Kooperation beim Recycling von EV-Batterien zur Rückgewinnung von Kobalt, Nickel und Lithium aus Altfahrzeugen und Abfällen aus Gigafactories vor. 

Neben der Stärkung der eigenen Nachhaltigkeits-Ambitionen betonen die Stellantis-Verantwortlichen jedoch auch den wirtschaftlichen Nutzen der genannten Aktivitäten. „Wir wissen, dass unser Engagement für die Wiederaufbereitung, Reparatur, Wiederverwendung und das Recycling nicht nur unseren Planeten entlastet, sondern auch einen finanziellen Mehrwert für Stellantis bringt und unsere gemeinsame Zukunft sichert, indem wir unser Geschäftsmodell für Produktion und Verbrauch zügig umgestalten“, sagt Carlos Tavares. Mit Blick auf das neue Kreislaufwirtschaftszentrum ergänzt John Elkann, Chairman von Stellantis: „Diese zusätzliche Investition unseres Unternehmens hier in Turin zeigt das Engagement von Stellantis für Italien in einer sich schnell entwickelnden Branche und belegt die Fähigkeit, sich durch den Aufbau der Zukunft zu erneuern. Der Circular Economy Hub wird ein europäisches Modell für die Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor sein, das Umweltschutz mit wirtschaftlicher Entwicklung verbindet.“ (dw)

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