Eine täglich mit fixen Meldungen und tiefen Inhalten bespielte Website unter auto.news, ein wöchentlicher Podcast und monatliche Audio-Interviewformate, eine 10-mal im Jahr erscheinende Zeitung in einer Auflage von 17.000 Exemplaren und verschiedene Video-Beiträge, die wir über unsere Social-Media-Präsenzen spielten, haben unseren 360°-Anspruch dokumentiert. Unser Team besteht mittlerweile aus acht Menschen mit Leidenschaft für fundierte Medieninhalte im automotiven Umfeld. Wir sind Content-Lieferant für die Plattformen und Kundenstämme der Alzura AG, bewegen uns aber journalistisch unabhängig durch den Markt. Dies ist ein neuer Ansatz, der sich auf langer Strecke bewähren muss. Wir sind uns dieser Position bewusst und haben die besondere Herausforderung über das Jahr hinweg immer mal wieder deutlich gespürt. Unserem Team wurde aber vor allem von Seiten vieler Branchenakteure eine große Portion Vertrauen und Aufmerksamkeit geschenkt. Dafür bedanken wir uns – und begreifen es als weiteren Auftrag!
Zum Abschluss des Jahres 2024 blicken wir zurück auf einige unserer Auftritte und Inhalte. Artikel, Podcast-Episoden, Gespräche und die Entwicklung einer eigenständigen Produktionsumgebung. Unsere Strukturen stehen und werden 2025 feinjustiert, bevor wir dann die nächsten größeren Schritte angehen. Im Laufe des Jahres werden wir Euch informieren, wie wir Automotive Insights weiterentwickeln und expandieren wollen.
Highlightthemen 2024
An dieser Stelle wollen wir Euch noch einmal eine Auswahl an Beiträgen präsentieren, die wir für besonders lesenswert halten und die die Bandbreite unserer thematischen Ausrichtung zeigen. Für uns von großer Bedeutung sind die Menschen in unserer Branche, die ihre Arbeit trotz unzweifelhaft anspruchsvoller Herausforderungen mit großer Leidenschaft betreiben. Auf Handelsebene haben wir einige Betriebe porträtiert: das autowerk Düsseldorf, den Euromaster-Betrieb in Trier oder den Traditionsbetrieb Reifen Casteel in Aachen, den wir zum Start von Automotive Insights besuchten.
Wir haben 2024 außerdem eine Vielzahl an Interviews geführt – unter anderem mit Arndt Hürter und Thomas Aukamm vom ZKF, VDAT-Geschäftsführer Harald Schmidtke, Prof. Dr. Sascha Friesike, Markus Keller von der Hahn-Gruppe, Jan Knoll von Motoo, ZDK-Präsident Arne Joswig, GVA-Präsident Thomas Vollmar oder Prof. Benedikt Maier vom Institut der Automobilwirtschaft. Beispielhaft für die Bandbreite der Themen verweisen wir sehr gern auch auf unsere Artikel über den “Einflussfaktor Fahrstil”, “Was halten unsere Brücken aus”, “Wie Marken ihr Profil schärfen” oder “Quo vadis, deutsche Reifenindustrie?”.
Den Dialog mit Menschen suchten wir auch über unsere tiefen Podcast-Formate. Zu den meistgehörten Episoden gehörten im Jahresverlauf unsere Gespräche mit Wolfgang Meier, dem CEO der Pirelli Deutschland GmbH, mit Pascal Klein von der Pyrum Innovations AG sowie mit Paul Englert über das Reifentesten und Fahren im Grenzbereich.
Beiträge und Podcasts dieser Art wollen wir auch im kommenden Jahr generieren und werden dafür viel draußen unterwegs sein. Dabei wird uns unser Weg erneut auf zahlreiche Messen und Events führen. Gelegenheit zum Austausch mit Euch bot sich erst kürzlich auf der Essen Motor Show, die wir auch 2025 besuchen werden. Unser Highlight in diesem Jahr war sicher The Tire Cologne. Der Messeauftakt 2025 wird für uns die AutoZum in Salzburg sein; Autopromotec in Bologna und Nufam in Karlsruhe heißen einige unserer weiteren Stationen.
Stimmungen und Tonalitäten
Unseren Jahresabschluss-Text wollen wir auch nutzen, um das Jahr auch nochmal im Hinblick auf die Verbände zu resümieren – und die doch recht unterschiedlichen Stimmungen und Tonalitäten aufzugreifen. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. bilanziert in seiner Jahresabschlussmitteilung ein Jahr der Dynamik und Herausforderungen, aber auch wichtiger Meilensteine. “Vor allem war es für die Reifenbranche ein Jahr des Fortschritts und der Zuversicht. Gemeinsam haben wir bewiesen, dass unsere Branche auch in einem anspruchsvollen Umfeld erfolgreich agieren kann”, so lautet das gemeinsame Statement der BRV-Geschäftsführer Yorick M. Lowin und Michael Schwämmlein sowie der Verbandsvorsitzenden Stephan Helm und Roland Richter. Das transportierte positive Grundgefühl leitet sich aus den im November veröffentlichten Ergebnissen des BRV-Branchenbarometers ab. Dieses ermittelt regelmäßig ein Stimmungsbild im Reifenhandel. Die derzeitige Lage des Reifenfachhandels wird von 74 Prozent (Q2/2024: 55 Prozent) als gut oder sehr gut bewertet. Das Branchenbarometer fragt auch die aktuelle Entwicklung zu Reifenstückzahlen, Werkstattauslastung, Umsatz, Rohertrag und Gewinn ab. Der Vorausblick auf das Jahr 2025 fällt optimistisch aus.
Doch recht anders hat sich der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) kommunikativ durch das Jahr bewegt – und es mit leicht grimmiger oder entschlossener Miene abgeschlossen. Der ZDK vertritt eigenen Angaben zufolge die berufsständischen Interessen von 39.370 Autohäusern, Karosserie- und Kfz-Meisterbetrieben. Immer wieder meldete sich die ZDK-Führung mit Klagen und Forderungen im Jahr 2024 zu Wort, appellierte an politische Handlungsträger in Berlin und Brüssel, doch endlich Initiativen zur Sicherung des Kfz-Gewerbes auf den Weg zu bringen und Bürokratie abzubauen. Zum Jahresabschluss nun dies: Die Bundestagswahl Ende Februar entscheide auch über Zukunftsperspektiven des Kfz-Gewerbes. Dieses Aufhängers bedient sich der ZDK und gibt sogleich auch Wahlempfehlungen ab. Deutschland müsse technologisch und wirtschaftlich wieder zu den Spitzenreitern der Automobilbranche gehören, heißt es seitens des Branchenverbandes. Dass drei Jahre Ampelkoalition für den Verlust einer Technologieführerschaft kaum allein ursächlich sein können, dieser Gedanke taucht nicht auf, oder wird er verschwiegen?
Die Probleme des Automobilhandels liegen tiefer begründet. Die ZDK-Verantwortlichen verfügen ganz sicher über die analytische Schärfe, die Situation fundiert einzuordnen. Die zuletzt deutlich negative Tonalität ist auch Ausdruck einer gewissen Unsicherheit über die Grundsubstanz des Geschäftsmodells Autohandel. Die Strukturen haben sich in diesem Jahr weiter konsolidiert. Eine Vielzahl an Übernahmen wurde vermeldet, die großen Autohandelsgruppen lassen ihre Muskeln spielen und bauen ihre Marktmacht aus. Wie Automobilhersteller zukünftig Vertrieb und Service organisieren, ist noch immer nicht eindeutig sichtbar. Über das “Agenturmodell im Wartemodus” berichtete Automotive Insights, auch darüber, dass der ZDK wettbewerbsrechtlich "verlässliche Regeln" diesbezüglich einfordert. Im Falle VWs ist eine Abkehr vom Agenturmodell kommuniziert – was von Verbandsseite als Bekenntnis zum Vertragshandel gedeutet wird.
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe musste 2024 gravierende interne Probleme bewältigen, ein Konflikt mit dem Zentralverband des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK) schwelte über Monate. Die Verantwortlichen beider Verbände machten sich gegenseitig Vorwürfe. In einer außerordentlichen Versammlung beschlossen die ZVK-Mitglieder am 3. Dezember 2024 nun mehrheitlich, den Betrieb der gemeinsamen Geschäftsstelle von ZDK und ZVK zum 31. Dezember 2025 neu zu organisieren. Der ZVK ist der Zusammenschluss der Landesinnungsverbände und Landesinnungen des Kfz-Handwerks – er bleibt zwar Mitglied im ZDK, der bittere Nachgeschmack dieser Auseinandersetzung wird aber ebenso bleiben.
ZDK und BRV sind räumliche Nachbarn in Bonn, es existieren thematische Schnittmengen. Ein stärkeres Zusammenwirken in der Zukunft ist laut BRV-Geschäftsführer Lowin denkbar. Aktuell scheint im Stil der Branchenverbände kaum Ähnlichkeit. Auch der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. adressiert die Interessen seiner Mitglieder in nachdrücklicher Form an politische Instanzen, bringt eine Vielzahl an Initiativen auf den Weg, zeigt Präsenz. In der Außenansicht aber wirkt der BRV oftmals weniger klagend, ohne weniger sichtbar zu sein. Eine simple Auslagerung von Verantwortlichkeiten für Missstände und die sehr herausfordernde Lage im Kfz-Gewerbe auf politische Handlungsträger, wie es der ZDK in seiner Mitteilung zur Bundestagswahl tut – inklusive Wahlempfehlung für die eigenen Mitglieder – drückt auch eine innere Dysbalance aus. Noch deutlicher wird dies, da die erstarkenden Radikalkräfte innerhalb der politischen Landschaft und deren wirtschaftspolitische Nulllinie unkommentiert bleiben. Präsident Arne Joswig hat dies zumindest an anderer Stelle getan – und in einer weiteren Mitteilung hat der ZDK die Bedeutung ausländischer Fachkräfte für sogenannte Engpassberufe betont.
Als Medienkanal und Teil des Automotive Aftermarkets nehmen wir Stimmungen auf. Dies beinhaltet auch einen immer mitschwingenden Anteil an Selbstreflexion. Unsere Website auto.news ermöglicht über unsere Navigation und auch die Verschlagwortung einen guten Blick auf Trends und Tendenzen – und auf die Befindlichkeiten in Handel, Industrie und auf Verbandsebene. Es gibt einen klar definierten Anteil an Gatekeeping, wir setzen Spotlights auf Themen. In der Gesamtheit unseres Angebots machen wir aber ein journalistisches Angebot, das langfristig als Gesamtsicht auf den Aftermarket Wirkung entfalten soll. Ohne Stimmungsmache oder das ausschließliche Schielen auf Klicks. Zahlen sind auch für uns wichtig, aber Automotive Insights ist langfristig gedacht. Eine niedrige Absprungrate und eine hohe durchschnittliche Verweildauer der Besucherinnen und Besucher auf unseren Digital-Angeboten sind für uns wichtige Indikatoren und Bestätigung unserer Arbeit. Wir adressieren mit unseren Inhalten Werkstätten, den Reifenhandel und Autohandel sowie Aftermarket-Akteure aus Industrie und E-Commerce. Wir finanzieren unsere Arbeit über exklusive Vermarktungsrechte für die Werbeformate auf dem B2B-Marktplatz Alzura Tyre24, sowie auf www.reifen-vor-ort.de, www.autoreparaturen.de und www.local.one. Mit diesem Ansatz wollen wir Euch auch in unserem zweiten Jahr 2025 eine verlässliche Anlaufstation und Quelle für Brancheninformationen sein.
Das Team von Automotive Insights wünscht besinnliche Feiertage und einen klaren Kopf im kommenden Jahr!