Hella und TÜV Rheinland kooperieren

"Traffic Rule Engine“-Software für autonome Fahrzeuge

HELLA_tüv_rheinland_webAutonomes Fahren – das Hella/TÜV-Softwaremodul soll die jeweils geltenden lokalen Verkehrsvorschriften kennen.  Foto: Hella

Das avisierte Softwaremodul soll final die jeweils geltenden lokalen Verkehrsvorschriften erkennen und so autonomen Fahrzeugen ein regelkonformes Verhalten ermöglichen. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit zwischen Hella und dem TÜV Rheinland stehen automatisierte Fahrzeuge mit SAE-Level 3 und höher. „Wenn hochautomatisierte Fahrzeuge Fahrsituationen selbständig und ohne menschlichen Eingriff bewältigen sollen, dann müssen sie die jeweils geltenden Regeln im Straßenverkehr zu jedem Zeitpunkt kennen und uneingeschränkt beherrschen können. Mit der Traffic Rule Engine schaffen wir hierfür eine leistungsstarke technologische Grundlage und decken in Zusammenarbeit mit TÜV Rheinland die Prozesskette von Anfang bis Ende vollständig ab“, versichert Kay Talmi, Geschäftsführer des Hella-Tochterunternehmens Hella Aglaia.

Das Ziel ist die Entwicklung eines Softwaremoduls, das die geplanten Aktionen des Fahrzeugs überwacht und diese auf Basis von Sensor- und Kartendaten mit den aktuell geltenden Verkehrsregeln abgleicht. Wird eine Abweichung festgestellt, erfolgt in Echtzeit eine Rückmeldung an das Fahrsystem. Um sicherzustellen, dass zu jeder Zeit die neuesten Verkehrsregeln eines Landes verwendet werden, kann das Softwaremodul im Vergleich zu geschlossenen Systemen per Over-the-Air-Update fortlaufend und kosteneffizient aktualisiert werden, so die Verantwortlichen. Im Rahmen der Zusammenarbeit liege der Fokus von Hella Aglaia auf der Entwicklung der "Traffic Rule Engine“ mit der zugrundeliegenden Verkehrsregeldatenbank sowie dem Algorithmus, über den die Ausführung der entsprechenden Regelungen erfolge. Schwerpunkte des TÜV Rheinland in der Zusammenarbeit sind die Berücksichtigung der genehmigungsrelevanten Anforderungen für die Software der „Traffic Rule Engine“ und die Typgenehmigung automatisierter sowie autonomer Fahrzeuge.

„Die rasante Digitalisierung treibt die Mobilität zwar entscheidend voran, stellt gleichzeitig aber auch Entwickler, Hersteller, Genehmigungsbehörden sowie nationale und europäische Gesetzgebung vor neue Herausforderungen. Innovationen begleiten und unterstützen wir mit unserer Expertise oft schon lange bevor die genehmigungsrelevanten Abschnitte im Produkt-Lebenszyklus beginnen. Wir waren weltweit die ersten, die Genehmigungen im Automatisierungslevel 3 und 4 zum Erfolg geführt haben", sagt Thomas Quernheim, Global Director Engineering und Homologation bei TÜV Rheinland. Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird die „Traffic Rule Engine“ auf der Consumer Electronics Show 2024 (CES), die vom 9. bis 12. Januar in Las Vegas stattfindet. In einem nächsten Schritt soll die Entwicklung auf unterschiedliche Automobilhersteller ausgeweitet werden. Zielmärkte sind zunächst der europäische sowie der nordamerikanische Raum. (kle)

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